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Basierend auf dem Buch von Alice Walker brachte Steven Spielberg schon 1985 eine Filmfassung auf die Leinwand. Aus dieser und dem Buch ging dann 2005 eine Musical-Fassung am Broadway hervor und alles zusammen diente nun als Grundlage für diese Neuverfilmung durch Blitz Bazawule.
Die Geschichte ist dabei intakt geblieben und handelt von dem schwarzen Mädchen Celie, das 1919 mit ihrer Schwester Nettie und ihrem Vater Alfonso in Georgia wohnt. Nicht nur misshandelt ihr Vater sie, er gibt sie auch an den nicht minder verabscheuungswürdigen Mister Johnson ab. So vergeht die Zeit und Celies Leben besteht aus Gewalt, Erniedrigung und Ablehnung. Erst mit der Zeit lernt sie andere Menschen kennen, die in ihr den Willen aufkeimen lassen, sich zu wehren.

Bis dahin dauert es allerdings eine ganze Weile und so mag sich hier einiges an Frust aufstauen ob dem, was Celie erträgt. Das ist inszenatorisch mitunter eindringlich dargeboten, vom Ensemble ebenso. Fantasia Barrino als Celie, Colman Domingo als Mister Johnson und insbesondere Danielle Brooks als Sofia als Frau von Johnsons Sohn Harpo bringen ihre Rollen ausdrucksstark rüber.
Die Entscheidung, diese Neuverfilmung als Musical auf die Leinwand zu bringen, stößt bei mir allerdings nicht auf viel Gegenliebe. Dabei gefallen die Songs selbst mal mehr, mal weniger. Doch bin ich einfach kein großer Musicalfan und, was bei der Betrachtung schwerer wiegt, sie zerschneiden den Film tonal.

So ist die Grundstimmung meist wenig heiter, was bei den behandelten Themen kaum verwunderlich sein dürfte. Und auch die Songs mit ihren eher modern klingenden Arrangements sind meist keine fröhlichen, doch erleichtern sie den Streifen durch ihre Präsentation um einiges an Dramatik. Mal flotter, bunter und mit exaltiertem Tanz versehen heben sie das Szenario immer wieder über seine eigentliche Stimmung. Und machen so das Ganze Werk leichter konsumierbar. Falls dies das Ziel war, okay, den Verlust des hier mitgetragenen dramatischen Gewichts hat man dann aber in Kauf genommen.

Die Neuauflage ist somit zwar in ihrer einnehmenden Geschichte immer noch gelungen. Die Musikeinlagen rauben der Version aber einiges vom Drama und mit der wenig filmischen, weil allzu glatten Optik bleibt unterm Strich ein gut besetztes und ebenso gespieltes, aber nicht vollends überzeugendes Remake.

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