Der Leprechaun ist zurück. Zurück in den amerikanischen Ghettos, der "Hood". Nachdem sich der grüne Fießling durch drei eher märchenhafte Horrorfilmchen gemausert hat und danach mit einer absoluten Trashgranate im All sein Unwesen trieb, hatte er es im sich im letzten Teil zwischen seinen schwarzen "Mitbürgern" in den amerikanischen Ghettos gemütlich gemacht und dort u.a. Ice-T ins Jenseits befördert. Und anscheinend gefällt es ihm dort merklich gut, so das er sich mit seinem 6. Film erneut in diese Gegend schleicht, um wieder einen Bewohner nach dem Anderen zu dezimieren. Herausgekommen ist dabei ein weiterer typischer Leprechaun-Streifen, der die Tradition seiner Vorgänger fortsetzt und wieder munter trashige Unterhaltung bietet, wenn auch leider mit einigen Hängern.
Die Geschichte zu "Leprechaun 6" ist dabei genauso dünn wie eh und je. Eine Gruppe von Ghetto-Bewohnern findet in ihrem Viertel plötzlich eine Kiste voller Gold, welche niemals leer wird, da sie jedesmal mit den fehlenden Goldstücken gefüllt wird, die gerade erst entwendet wurden. Also leben sie ihr Leben fortan in Saus und Braus, bis der Besitzer dieser Truhe, ein bösartiger Leprechaun, sein Eigentum wieder zurück verlangt. Und dafür geht, wie eh und je, über Leichen... Trashig, irisch, und alles in allem natürlich auch recht blödsinnig, so kennt man die Geschichten des Leps und so ist sie natürlich auch hier. Dünne Charaktere, dusselige Ideen und keinerlei Sinn und Verstand. Alles ist bei der Rückkehr in die Hood auf dem gleichen Niveau geblieben, wie es schon beim Vorgänger war, nur das dieses mal Stars wie Ice-T fehlen. Eben eine typische B-Movie-Horror-Story in Leprechaun-Manier.
Doch wer erwartet bei einem Leprechaun schon eine sinnvolle Handlung? Die trashig, charmante Kobold-Reihe zeichnetete sich eigentlich eher durch seine fiese Hauptfigur aus, sowie durch blutige Szenarien und witzige Leprechaun-Sprüche. Und all das gibt es durchaus auch hier zu bestaunen, doch dieses Mal eher im geringeren Maße als sonst. Bevor der fiese irische Mistkerl seinen ersten Auftritt hat (sieht man einmal von der Anfangsszene mit dem Priester ab), dauert es doch eine geschlagene halbe Stunde und auch danach hat er eher wenig zu sagen, bzw. zu morden. Irgendwie richtet sich das Hauptaugenmerk dieses mal etwas zu sehr auf die potenziellen Opfer, die einem allerdings schnell auf den Senkel gehen können, wenn man mit Hip Hop-Getue sonst nicht allzu viel anfangen kann, zumal sich das Ganze in diesem Momenten auch viel zu ernst nimmt. Wirklichen Spaß kann nur der Leprechaun bereiten, doch auch dieser hatte schon mal mehr drauf.
Zwar mordet unser ekelhafter Gnom wieder hübsch brutal und blutig, so haut er u.a. einem kiffendem Rapper mal so mir nichts dir nichts die Haschpfeife durch den Magen oder wetzt seine riesigen Fingernägel in eines seiner Opfer, doch wenn es um seine Sprüche geht, verhält sich der Leprechaun merkwürdig witzlos. Was konnten wir über seine Sprüche, vor allem im dritten Teil der Reihe ("Der Finger ist auch gut": "Ahhh, halbnackte Mädchen - Nein!"; "Es kam aus meiner Hinterlade und ist jetzt hier, ist das nicht schade?" etc.) doch schmunzeln, dieses mal sind seine Sprüche eher harm- und witzloserer Natur. Zwar hat Lepi auch hier seine witzigen Momente, aber eben doch viel zu selten. Schade!
Zu den Darstellern sei erwähnt, dass nur die Hauptrolle wieder hervorragende Leistungen vollführt. Warwick Davis, dem die Rolle des irischen Zwergs ja förmlich auf den Leib geschneidert wurde, spielt seine Rolle auch hier wieder mit absoluter Bravour. Es ist einfach eine absolute Freude, ihm bei seinem mörderischen Spiel unter Tonnen von Make-Up zuzuschauen. Dagegen stinken seine schwarzen Kollegen leider allesamt ab und können wirklich keinen Strich gegen ihn setzen, auch wenn zumindest die Damen allesamt doch ganz lecker aussehen mögen. Nun ja.
Fazit: Auch der 6. Leprechaun-Streich ist wieder trashige Leprechaun-Unterhaltung, sowie man sie aus den Vorgängern, vor allem aus dem direkten Vorgänger, kennt. Die Geschichte ist kaum von Bedeutung, die kruden Taten des Leprechaun schon eher. Schade nur, dass er hier alles in allem doch etwas zu kurz kommt und der Fun der früheren Filme nicht ganz erreicht wird. Insgesamt können sich Fans des irischen Gnoms aber dennoch einen trashig-unterhaltsamen Abend mit seiner Rückkehr in die Hood machen, auch wenn sie ihre Erwartungshaltungen zurückschrauben sollten. Teil 1-3, sowie Teil 5 sind nämlich definitiv besser.
Wertung: 6/10 Punkten auf der Leprechaun-Skala