Einer jener van Damme Filme, über die selten ein Wort verloren wird, ist vorliegender, - wahrscheinlich, weil er kaum markant erscheint und eine Story präsentiert, die man bereits x-mal in verschiedenen Ausführungen gesehen hat.
Dass er dennoch recht unterhaltsam ausfällt, ist denn auch eher der nahezu ununterbrochenen Action in guter Hongkong-Manier zuzuschreiben.
Der Belgier mimt den Geschäftsmann Marcus Rey, der für eine Jeansmarke zuständig ist. Mit seinem Partner gerät er jedoch ins Visier, als eine Ladung gefälschter Hosen verschifft werden soll, zudem wird ein Freund hinterrücks ermordet, so dass man bald zwischen die Fronten gerät…
Für eine Hauptfigur ist das Charakterprofil des Geschäftsmannes überaus vage. Früher galt er als König der Fälscher, nun auf dem rechten Weg, soll er gelinkt werden. Woher er so gut kämpfen und mit Waffen umgehen kann, erschließt sich jedoch genauso wenig, woher die tiefe Freundschaft zu Eddie rührt, den er seinen Bruder nennt.
Da eine Menge Nebenfiguren in Erscheinung treten und häufig die Lager gewechselt werden, da man nie weiß, wer falsch spielt, fällt weniger auf, dass die Geschichte an allen erdenklichen Stellen hinkt und innerhalb einiger Aspekte massiv überzogen erscheint.
Gleiches gilt für die ordentlich eingefangene Action: Hier muss man Metallcontainern in letzter Sekunde ausweichen, sich dem aufgebrachten Mob in engen Gassen erwehren, einen Frachtdampfer entern und ein Rikscha-Rennen bestreiten, bei dem unsanft interveniert wird.
Hinzu kommen zahlreiche Explosionen, Schusswechsel und natürlich Zweikämpfe, bei denen van Damme eine gewohnt gute Figur abgibt. Das kommt zumindest überzeugender als seine komödiantischen Einlagen, bei denen er neben Rob Schneider und Lela Rochon verdammt unsicher dreinschaut.
Die Story darf man hingegen nicht so ernst nehmen, denn es geht um Russen und Minibomben, die anstehende Zeremonie Hongkongs wegen der Rückgabe an China und diverse Falschspieler bei CIA, Mitarbeitern im Konzern und anderen dubiosen Gruppierungen, wobei tatsächliche Ziele mehr und mehr außer Acht gelassen werden.
Suspense schürt die Geschichte zumindest allenfalls beim Showdown auf dem Frachter, als die Bombe tickt und Sicherheitseinheiten bei der Annäherung auf die Grenzmarkierung aufmerksam werden.
Sonderlich durchdacht gestaltet sich die Geschichte also nicht, doch bei dieser Sorte von Stoff stellt man seinen Verstand ohnehin auf Minimum.
Folgerichtig kann man sich mit der satten Dröhnung an Action durchaus wohl fühlen, während pfiffige Einfälle durchaus für Abwechslung sorgen.
Van Damme selbst kommt hier als Schauspieler zwar gar nicht gut weg, kann dafür jedoch mit einigen körperbetonten Einlagen punkten.
Kurzweilig, unterhaltsam und mit hohem Tempo ausgestattet, ist „Knock Off“ ein Streifen zum Abschalten im positiven Sinne…
6,5 von 10