Review

Eigentlich kann man mich mit unserem Lieblingsbelgier (ich spreche nicht von Hercule Poirot) ja jagen, aber hin und wieder kann man dem Flachsinn jedoch nicht widerstehen.
Und dann gerate ich auch noch an einen passablen Film, was ich allerdings kaum Van Damme anrechnen kann.

Hier heißt der Meister Tsui Hark, der die weiß Gott nicht eben virtuose Geschichte in einer nur in Asien wirklich zu schätzen gewußten Geschwindigkeit abspult. Hark gönnt dem Zuschauer keine Ruhe, sondern hetzt die Protagonisten durch ein Feuerwerk von endlosen Actionsequenzen, die sich durch den ganzen Film ziehen. Seien es nun das Rikscharennen mit anschließendem Anschlag oder eine brutale Verfolgungsjagd durch halbunterirdische Hongkong-Märkte, hier ist immer was los.

Und das muß es auch, denn sonst ist der Film reichlich hohl. Van Damme sieht total geleckt aus und findet sich auf dem Gebiet der Actionkomödie auch nicht ganz zurecht. Wie gut, daß die Asiaten da auch sonst keine richtigen Schauspieler, sondern nur Gesichter brauchen. So schaut unser Knuffel dann auch immer recht überfordert drein, wenn sein Kollege, der damals noch nicht so große Rob Schneider (als CIA-Agent, ja sischer dat...) mit seinem Labertalent loslegt. Fasziniert verfolgt er manchmal das Mundwerk Schneiders und man sieht ihm an, daß er bald wieder in Action treten möchte, weil sonst nichts los ist. So bleibt Dammes Rolle auch ein bloßes Chiffre, ein windiger Geschäftsmann mit kaum Vergangenheit, ohne Begründung für seine Kampffertigkeiten und ohne erkennbare Charakterzüge, außer ehrbar zu werden.

Das Spielchen um russische Terroristen und Miniatursprengsätze ist ganz gelungen und wird durch die pausenlose Action manchmal in den Hintergrund gedrängt, aber Hark nimmt den Faden zum Glück immer wieder auf und baut auch ein paar schöne einfache Wendungen ein, damit es auch mal eine Überraschung gibt. Bei den Nebendarstellern ist Paul Sorvino deutlich unterfordert, dafür sieht Lela Rochon immer sehr knusprig aus und kickt fleißig ass.
Trotzdem bürstet der Film van Dammes Credo ein wenig gegen den Strich, was aber nicht wirklich für die Genießbarkeit des Streifens spricht. Den Preis gebe ich gern an Mister Hark weiter für die flottesten 91 Minuten, in denen Jean-Claude mich nur marginal genervt hat. (5/10)

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