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Van Damme hatte sie alle - nach Woo und Lam nun Tsui Hark .

Als des bulligen Belgiers Karriere sich nach unten neigte, beschloß er sich mit diversen Hongkong-Regisseuren zusammenzutun. Nachdem die Filme mit den Regisseuren John Woo und Ringo Lam ziemlich gute Actionknüller waren, darf sich nun Tsui Hark an einem Streifen mit van Damme versuchen. Harks Regiestil aber verträgt sich nur bedingt mit van Dammes Martial Arts Fähigkeiten, denn die hektische und unruhige Bildführung läßt kaum Raum für dessen Körperkunststücke. Sind solche dann aber einmal doch zu bestaunen, dann geht es derart hurtig zur Sache, daß man sich hier und da mal eine Zeitlupeneinstellung von John Woo wünscht. Tsui Hark hat die Ruhe halt nicht weg, und so folgt ein Mätzchen dem nächsten, ein Standbild hier, ein Split Screen da, Kamera von oben, unten oder von der Seite – das alles lenkt ab, und vielleicht war das auch so geplant, denn mit der Story will man sich besser nicht befassen.

Diese spielt in Hongkong, kurz vor der Übergabe an die chinesische Regierung. Van Damme ist Marcus Ray, genannt auch König der „Knock-offs“ ( kleiner Exkurs: so nennt man die fast perfekten Fälschungen aller möglichen Konsumgüter wie Jeans, Uhren, Turnschuhe – es gibt fast nichts, was es als Plagiat nicht gibt ). Er arbeitet als Repräsentant einer Jeansfirma und wird in eine absurde Verschwörung verstrickt. Die Russenmafia und abtrünnige CIA-Agenten haben als Hosenknöpfe getarnte Mikrobomben in eine Lieferung Jeans verarbeitet, um dadurch ganz Amerika zu erpressen. Ja, meine Damen und Herren, willkommen im Land Absurdistan, wo nichts so lächerlich ist wie die Wirklichkeit...Als sich nun Rays Partner ebenfalls als CIA-Agent entpuppt, allerdings bei den Guten, bleibt den beiden nichts anders übrig, als wieder einmal die Welt zu retten und alle Bösewichte ins Jenseits zu befördern ( ich weiß nicht, in wie vielen Reviews ich dies oder etwas vergleichbares schon geschrieben habe, man möge mir das verzeihen, werter Leser...).

Nun mag man ein Faible für harte Actionstreifen haben und dadurch eine gewisse Stumpfheit erlangen, aber es wäre doch schön, wenn man einen halbwegs intelligenten Zuschauer nicht mit einem derart debilen Plot quälen würde. Das ist umso trauriger, als der Film an sich fast pausenlos aus doch recht guten Actionszenen besteht, und wenn man sich einmal an Harks Stil gewöhnt hat, macht die Sache Spaß. Höhepunkte gibt es reichlich, vom Rikscharennen bis zum extrem langen Showdown mit einem hohen Bodycount. Man weiß auch um die begrenzten darstellerischen Fähigkeiten des Belgiers, daher ist Rob Schneider als komödiantischer Mitstreiter eine ganz nette Ergänzung. Aber irgendwie ist auch das wieder zuviel des Guten, und die technischen Spielereien hätten für zwei Filme gelangt. Manchmal aber muß man mehr als zwei Augen zudrücken, und nachdem dieser Film der letzte passable von van Damme für eine sehr lange Zeit war, reicht es so gerade noch für 7/10.

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