Serienkillerportrait über den homosexuellen Kindermörder Jürgen Bartsch, der in den 1960er Jahren im bergischen Langenberg vier Jungen brutal ermordete. Gut gespielt und durchaus ansprechend - aus Sicht des Täters & anhand von Original Briefwechseln und Tonbandaufnahmen - inszeniert, bietet der Film für den Zuschauer ohne Sachkenntnis einen spannenden Einblick in die Psyche und das Leben des Mörders. Der Film verzichtet bewusst auf plakative Erklärungsmodelle, liefert dem Zuschauer aber zahlreiche Möglichkeiten, die Welt eines solchen Täters nachzuempfinden und mögliche Parallelen zwischen Taten und der Biografie des Mörders herauszufiltern. Ein durchaus überdurchschnittlicher Film, der retrospektiv in Bartschs Worten auf das Leben und die Psyche des berühmten Serienmörders blickt.
Wer jedoch Dokus, oder sogar die Original-Aufnahmen Jürgen Bartschs kennt, in denen der hochintelligente Triebtäter explizit die Taten und die Erfahrungen aus seinem Elternhaus und dem katholischen Kinderheim, in dem er selbst Opfer von Missbrauch wurde, schildert, bekommt in dem Film leider nicht viel Neues geboten.
6/10