Es gibt ja reichlich düstere Zukunftsvisionen, aber „Stormquest", ein durchaus amüsantes, wenn auch reichlich beklopptes und preisgünstiges Trash-Movie, schlägt dem Fass den Boden aus: Es ist Matriarchat angesagt, in dem Männer als Samenspender dienen, als Sklaven gehalten oder schlicht getötet werden. An dieser Stelle sei zur Einführung in die Rezension ein martialisches Originalzitat aus dem Film zur Verdeutlichung von dessen „Klasse" erwähnt: „Hört das Gesetz: Männer sind nur Samenspender, nichts weiter!"
Die Story dreht sich um das Königreich Ishtan, welches von der Männer hassenden Stormkönigin regiert wird. Eine Handvoll Rebellen, Männer und verurteilte Straftäterinnen aus dem benachbarten Königreich Kimbia, wollen das faschistische Regime stürzen, indem sie die Stormkönigin entführen und dem weiblichen Volk ein delikates Geheimnis offenbaren...
Der argentinische Regisseur Alejandro Sessa („Im Reich der Amazonen", 1986) vermag es leider nicht, diesem doch recht erbaulichen Plot die notwendige Würde zu verleihen, um nicht von vornherein als lächerliches Trash-Spektakel abgestempelt zu werden. Die Kostüme wirken billig, die Kulissen pappig und das Agieren der durch die Bank weitgehend unsäglichen Darsteller hölzern. Linda Lutz („Das Schweigen der Hammel", 1994) als Stormkönigin liefert dabei durch ihre geifernde, lärmende Performance das größte Schmierentheater ab. Die mäßige Choreografie der unübersichtlichen Schwertkämpfe sowie der stellenweise abgehakt wirkende Filmschnitt (liegt es an Kürzungen?) und absurde Ideen - einige Sklaven werden für eine „Todesjagd" als Hunde abgerichtet - tun neben den grandios dummen Dialogen ihr Übriges, um den durchschnittlichen Zuschauer zu vergraulen. Ein weiteres Exempel für letzteres möchte ich original aus dem großen Finale (inklusive überraschender, wenn auch reichlich abstruser Wendung) von „Stormquest" entnehmen: „Die Herrschaft eines Geschlechts über das andere ist schlecht, aber vor allem ist es lächerlich."
Selten wurde die Ausgangsidee eines schwachen Films so selbstironisch auf den Punkt gebracht. Was bleibt sind eine durchaus akzeptable Dichte an Actionszenen und ein paar nette Naturaufnahmen von einem Wasserfall. Der Rest ist Murks.
Fazit: Idiotische, aber zumindest nur selten langweilige Fantasy-Action, der man durchweg das schmale Budget ansieht. „Stormquest" ist unfreiwillig komisch und mäßig inszeniert, weiß aber Trash-Fans nach ein paar Bier durchaus zu gefallen.
Trash-Faktor: 5 von 10
Eigentliche Klasse des Films: 3,5 von 10
Macht unterm Strich 4 von 10 Punkten.