In „Pulp Fiction“ standen sie zwar beide vor der Kamera, doch gemeinsame Szenen hatten sie nicht: Uma Thurman und Samuel L. Jackson. Just jene sind es auch, die dem Treiben in der Krimi-Komödie von Regisseurin Nicol Paone immer mal wieder etwas Schwung verleihen, die dem eigentlichen Geschehen leider fehlt.
New York: Die Kunstgaleristin Patrice (Thurman) steht finanziell nicht gut da, zudem hat sie Schulden bei ihrem Drogendealer. Da kommt ihr das Angebot vom Ganoven Gordon (Jackson) gerade recht, indem sie Bilder eines vermeintlich aufstrebenden Künstlers verkauft und somit Geldwäsche betreibt. Noch ahnt sie nicht, dass hinter dem Pseudonym des Bagman der Killer Reggie (Joe Manganiello) steckt, dessen Werke in der Kunstszene rasch hohen Anklang finden…
Die oftmals lächerliche Natur der Kunstszene bietet einen idealen Nährboden für bissige Satire, wovon Paone leider nur ansatzweise Gebrauch macht. Etwaige Kunstliebhaber entsprechen genauso zahlreichen Klischees wie manche Praktikanten/Assistenten oder einer Kunstkritikerin. Hinzu gesellen sich heuchlerisches Verhalten und Sticheleien unter Galleristen, während der übliche Kennerblick natürlich nicht fehlen darf. Als Kontrast hierzu steht der wortkarge Reggie, dessen Bilder angeblich eine unheimliche Aura versprühen, wogegen Gordon nicht einmal weiß, wie herum das Bild betrachtet werden soll.
Jacksons Figur als Ganove in Tarnung als jüdischer Bäcker bringt die Chose wunderbar in Schwung, gepaart mit einigen lässigen Sprüchen, bei denen seine Synchro Engelbert von Nordhausen das eine oder andere Wort hinzugedichtet haben dürfte. Auch Thurman brilliert mit einer überzeugenden Präsenz, obgleich ihrer Figur ein wenig der Feinschliff fehlt. Gleiches gilt für Reggie, der zu wenig Hintergrund erhält, um eine anschauliche Entwicklung durchzumachen. Demgegenüber sind die meisten Nebenfiguren recht treffend besetzt, zumal die Aufmachung einiger Kunstliebhaber bereits ein leichtes Schmunzeln hervorruft.
Leider kommt bei alledem kaum Spannung auf und mitunter tritt die Chose zu sehr auf der Stelle. Da die Taten des Killers mit dem Markenzeichen der Plastiktüte lediglich angedeutet werden und entsprechende Opfer völlig wahllos erscheinen, bleibt diese Tatsache beinahe belanglos, während der Deal mit der Geldwäsche zwar in eine andere Richtung läuft, jedoch kaum eine Bedrohung für die Beteiligten markiert. Selbst als final die Bedeutung des Filmtitels eine Bewandtnis erhält, entwickelt sich der Showdown recht unspektakulär.
Mit Action hat man hier rein gar nichts am Hut und auch die wenigen Schauplätze sorgen nicht für Abwechslung. Somit sticht die Dialoglast auf Dauer eher negativ hervor, zumal es insgesamt an verbalen Spitzfindigkeiten mangelt und die Kunstszene eben nur in Ansätzen auf die Schippe genommen wird. Aufgrund der starken Besetzung noch halbwegs unterhaltsam, doch die simple Geschichte hätte mehr Ecken und Kanten gebraucht, um sich von der breiten Masse abzuheben.
5,5 von 10