Ruby & Quentin - Der Killer und die Klette (2003)

Quentin, ein kleiner Gelegenheitsganove, und Ruby, ein schwerer Fisch im Gangsterbusiness, die das Schicksal in eine gemeinsame Gefängniszelle verschlagen hat, brechen zusammen aus dem Knast aus. Ruby will, daß die beiden nach dem Ausbruch getrennte Wege gehen, Quentin jedoch glaubt, in Ruby seinen besten Freund gefunden zu haben, und weicht ihm nicht mehr von der Seite.

Wenn die beiden französischen Topstars Gerard Depardieu und Jean Reno sich zu einer illustren Gaunerkomödie versammeln, kann ja eigentlich nur gutes bei herauskommen. Tatsächlich ergibt sich daraus ein amüsantes Buddy Movie (naja, Buddy ist eigentlich nur der geistig minderbemittelte aber liebenswerte Quentin), zwar mit einer dünnen Handlung, aber doch amüsanten Charakteren im Mittelpunkt, die sich aufgrund ihrer abgrundtiefen Gegensätzlichkeit spaßige Wort- und Schlagduelle liefern.
Besonders Depardieu überzeugt mit seiner naiven Tollpatschigkeit und entwaffnenden Ehrlichkeit für einige hitere Momente, wenn er Mitgefangene zu Tode quasselt, oder den verfolgenden Gangstern vor lauter Verplappertheit die eigenen Pläne verrät. Auch seine Methode des mehrfach exerzierten Autoklaus ist sowohl spaßig, wie auch fachmännisch ausbaufähig. Sobald die beiden erst mal auf der Flucht sind müssen sie sich nicht nur der Polizei erwehren, sondern auch ein Gangsterboss ist hinter Ruby her, da dieser die Beute aus einem Überfall versteckt hat und der Aushilspate diese gern wieder hätte.
Wie der Name schon sagt, Ruby & Quentin konzentriert sich völlig auf seine beiden Protagonisten. Alle anderen Figuren sind absolut austauschbar. Auffällig ist, das mehrmals kriminelle Jugendliche thematisiert werden, sollte da etwa ein politisches Statement gegen die damaligen Unruhen gemacht werden? Egal, die Auftritte sind auch witzig geworden, fallen aber in der Häufigkeit schon auf. Ansonsten Schema F, Quentin nervt Ruby, Jean Reno darf genervt mit den Augen rollen und sich die nächste Verletzung abholen (einer der vielen Running Gags). Das Konzept geht aber weitgehend auf, einige Lacher sind dabei, dazu zwei Stars in Spiellaune, et voila, eine gelungene Kömidie.
7/10