Ein ganz passabler skandinavischer Suspenser, bei dem der uninformierte Zuschauer die ganze Zeit auf einen Mini-Slasher warten wird, bis das Geschehen dann in einer Geisterfilmpointe kuliminiert.
Bis dahin setzt der Film auf seine ordentlichen Jungdarsteller, allesamt Dänen im Urlaub in Schweden, komplett mit Tragödie (die Schwester des Hauptdarstellers bringt sich vorher mit Schlaftabletten um) und Liebesleid und Liebesglück, latenten Rivalitäten und Eifersüchteleien.
„Midsummer“ fängt das Jugendgefühl kurz nach dem Abi recht gut ein (auch wenn die Darsteller alle schon älter wirken) und die seltsamen Geschehnisse, die in Verbindung mit dem immer wieder auftauchenden Schlüssel samt Anhänger, den die tote Schwester bei sich hatte, stehen, lassen darauf schließen, daß jemand hier mehr weiß als andere und seine Spielchen treibt.
Die Tendenz zur übernatürlichen Theorie, die unser Protagonist vertritt, erscheint da eher abstrakt, bis sich herausstellt, daß er als einziger tatsächlich recht hat und in Wirklichkeit ein Geist nach Rache bzw. Aufklärung verlangt.
Launig inszeniert und in ziemlich grobe, an TV-Qualität mahnende Bilder gefaßt, hat der Film durchaus seine atmosphärischen Momente, verfällt aber nie der Lockung die genretypischen Versatzstücke für diese Sorte Film einzubringen. Sauber inszeniert, wenn auch manchmal etwas statisch, ist die Pointe keine wirkliche Überraschung, wenn man sich alle Einzelteile des Rätsels, die der Film liefert, mal sorgfältig vor Augen führt.
Als ruhige Alternative (und völlig ohne Blut) zu den immer gleichen Teen-Slashern aber durchaus zu goutieren. (6/10)