Midsummer lächelt einem vom Cover her an wie der nette skandinavischer Slasher von nebenan, ein Haufen Jugendlicher tummelt sich in der Pampa, da kann der nächste vermummte schwedische Psychopath nicht weit weg sein. Stattdessen entschied sich Regisseur Carsten Myllerup für einen Mystery Thriller ohne jeglichen Blutstropfen.
Ein Haufen Jungvolk verbringt traditionsgemäß ihren Urlaub in der schwedischen Wildnis, jedoch hat einer der Teilnehmer den stimmungstechnischen Nachteil, das sich seine Schwester vor kurzem per Schlaftabletten für die nächste Bevölkerungszählung disqualifierte. Der Urlaub soll da abhelfen, zumal sich eine neue Freundin findet. Allerdings scheint seine Schwester ihm aus den ewigen Jagdgründen eine wichtige Nachricht zukommen zu lassen.
die Schematik des Films gestaltet sich mysterytypisch, sehr gediegener Anfang (die erste Stunde passiert nicht wirklich etwas epochales), um dann in den übersinnlichen Part umzuschwenken, bei dem das filmisch langsam überstrapazierte Ouija Board als auch ein seltsam wiederkehrender Schlüssel (wäre eine praktische Erfindung für alle notorischen Schlüsselverlier)die Hauptrolle spielen. Die Schauspieler verrichten dabei gute Arbeit und verhalten sich auch wie normale Menschen, die in so eine Situation reingeraten. Die hübsche schwedische Landschaft trägt ebenso zum gelingen bei. Schockeffekte werden sparsam, aber dann gezielt eingesetzt und der Actionflow steigert sich gen Finale ebenfalls.
Midsummer hat mir gut gefallen, allerdings wer auf Tempo a la fast and furious oder Leichenberge vom Kaliber Hot Shots 2 steht, sollte dann doch zu anderen Filmen greifen. Persönlich gefällt mir Nightshift als Dänenimport noch einiges besser, aber reinschauen lohnt sich hier allemal.
6/10