Review

Drei Mann und ein Musikgeschäft...11.10.2009

Der Film ist einLehrbeispiel dafür, wieviel von einem guten Drehbuch abhängt - weiviel aber auch von einem guten Schauspieler. Hier ist beides gegeben, das Drehbuch hat Witz, ist nicht flach, beruht auf einem feinen Roman - und John Cusack als Hauptdarsteller macht seine Sache ganz hervorragend. Sein facettenreiches Spiel ist der Garant dafür, daß ein Film über drei Loser ganz formidabel funktioniert, auch und gerade weil in dieser Komödie die echten Schenkelklopfer fehlen. Denn es ist eine Liebeskomödie, lieber Leser, der wir hier beiwohnen, auch wenn sich vordegründig alles um Musik dreht.

Rob nun, verkörpert durch den grandiosen Cusack, ist Besitzer eines Plattenladens mit einer Vorliebe für ausgefallene Musik. Seine beiden Angestellten sind Nerds, der Laden läuft nicht besonders gut, und auch in der Liebe hat Rob kein Glück, was aber an ihm selbst liegt. Gerade eben hat ihn seine aktuelle Freundin Laura verlassen - für Rob ein Anlaß, neben den dauernd erwähnten Top-Five-Musiklisten eine Top-Five der größten Momente des Verlassenwerdens aufzustellen - und diese fünf Damen, die angeblich sein Leben ruiniert haben, aufzusuchen. Da Laura die Nummer Fünf dieser Liste ist - Nummer Fünf lebt! - möchte sich Rob auch mit ihr treffen, um zu verstehen, warum sie ihn verlassen hat und bei dem sanften Ray / Ian eingezogen ist...und nach allerhand Wirrungen dürfen wir auch hier ein Happy-End genießen, aber nicht nur für Rob, sondern auch für seine beiden Lakaien.

Großartig, das darf man sagen, ist dieser Film. Er hat natürlich auch die eine oder andere Länge, aber nur dann, wenn man das Musikgeschäft im allgemeinen und Platten im besonderen nicht faszinierend findet ( so geht es mir beispielsweise). Aber dafür erleben wir eine wahrlich menschliche Geschichte, die einem jeden von uns widerfahren kann. Es sind die kleinen Dinge, die Mann und Frau entzweien, und Rob macht sich stellvertretend für alle, die mal sitzengelassen wurden, zum Dämlack. Jeder kennt die grauen Momente, wenn die Türe zugeht und man weiß, daß sie nicht wiederkommen wird...Der Film ist mit leichter Hand gedreht, lebt vor allem von Cusack, der sich immer wieder direkt an den Zuseher wendet, lebt aber auch von den sympathischen Nebendarstellern, vor allem ist hier Jack Black zu nennen - aber auch Tim Robbins soll nicht unerwähnt bleiben. Insgesamt ein liebswerter, sehr britisch wirkender Film, klein, versponnen, einfach gut - 8/10.

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