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Es ist die schwedische Antwort auf „Severance – Ein blutiger Betriebsausflug“, die hinsichtlich der potenziellen Opfer für Abwechslung innerhalb des Slasher-Genres sorgt.

Irgendwo im schwedischen Hinterland soll in den nächsten Tagen der erste Spatenstich für den Bau eines Einkaufszentrums gesetzt werden. Hierfür versammeln sich die zuständigen Gemeindeangestellten im nahe gelegenen Hotel, um anbei ein Teambuilding zu absolvieren.
Ein Killer mit Köhler-Maske hat allerdings etwas dagegen…

Dass Regisseur Patrik Eklund, der immerhin schon eine Oscar-Nominierung für einen Kurzfilm erhielt, etwas auf dem Kasten hat, untermauern bereits die ersten Bilder. Die Kamera folgt in einer langen Fahrt den Details eines offensichtlichen Tatorts, während die Credits hübsch positioniert sind. Dann geht es zur Vorstellung der Gruppe, bei der einige Individuen früh hervorstechen, wie der aufstrebende Schnösel, sein stets bejahender Buddy, die resolute Chefin und Lina, die nach einem Burnout so langsam wieder Fuß zu fassen versucht.

Bis auf einen Kauz im pensionsreifen Alter ist leider kein Sympathieträger auszumachen, zumal im ersten Drittel Spannungen innerhalb der Gruppe dominieren, während der Killer sich eher unblutig über das Hotelpersonal hermacht. Wobei man sich das Hotel im Wald eher wie eine etwas bessere Absteige vorstellen kann, welches nicht als Komplex fungiert, sondern angrenzende Hütten für die Gäste vorsieht.

Erst als sich der Schlächter um die neunköpfige Gruppe der Angestellten kümmert, kommt ein wenig Tempo auf und es wird ein wenig blutiger. Da weitgehend auf CGI verzichtet wurde, können sich die Gewalteinlagen zwar einigermaßen sehen lassen, doch insgesamt hätte es durchaus etwas deftiger vonstatten gehen dürfen. Immerhin werden einige Alltagsgegenstände zweckentfremdet, während das Nähen einer tiefen Schnittwunde ein wenig expliziter ausfällt.

Nebenbei kann man sich Gedanken über die Motivation und den Hintergrund des Gesetzesbrechers machen, was aufgrund einiger deutlicher Hinweise nicht allzu viel abverlangt. Ebenfalls dürfen Wetten auf potenzielle Überlebende abgeschlossen werden, was letztlich jedoch nicht viel Gewinn abwerfen dürfte, da sich der Verlauf insgesamt recht generisch und erahnbar gestaltet.

Neben den vergleichsweise harmlos anmutenden Ableben gestaltet sich der Mangel an bissigem Humor als weiteres Manko. Zwar gibt es satirische Spitzen gegenüber ausbeuterischen Vorgehen und aufstrebenden Geschäftsideen, doch mit dem Einsatz des Killers kommen die Auflockerungen, bis auf wenige Szenen beinahe zum Erliegen.
Das flotte Tempo in der zweiten Hälfte, die soliden Darstellerleistungen und die handwerkliche Versiertheit hieven die Angelegenheit leicht über Durchschnitt.
Knapp
6 von 10

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