Ein Film wie ein Fistfuck
Stumpf ist Trumpf in diesem australischen Hardcorehorrorthriller, der seinem Titel gerecht wird… Wir folgen einem halbtoten, aus gefühlt jeder Pore blutenden Mann, der mit letztem, ultimativen Überlebenswillen durch das Outback stapft. Und in Rückblenden erfahren wie, wie es zu seiner körperlichen Versehrtheit kam und ob er diese Tortur eventuell sogar (unvorstellbarerweise) verdient haben könnte (Antwort, wenig überraschend: nein!)…
Tasmanischer Teufel
Warum? Why? Das fragt man sich nach „Beaten To Death“, einem unangenehmen Aussie-Brett von einem Survivalherzstück. Wirklich Sinn macht alles nicht, weder der Film an sich noch warum man ihn sich anguckt oder gar ganz gut findet. Dennoch ist er genau eine solche nihilistische Schlachtplatte, wie sie einen im Mitternachtszirkus wach und neugierig hält. Der Payoff ist gering bis abwesend. Dennoch ist der Weg dorthin roh, bissig, blutig ohne Ende und nichts für Zartbesaitete. Wem das Mainstreamthrillerkino also zu weichgespült erscheint heutzutage, darf hier gerne totgeschlagen werden. Ungeschönt, ungeschliffen, ziellos. Ein Anfang wie ein Ende. Rausgeschnittene Augen, noch draufgehauen, draufgespuckt, Erde drauf und gut ist. Oder auch nicht so gut, für unseren verlorenen und verständlicherweise lebensmüden Protagonisten. Ich hatte noch mit einem Twist oder Wendungen gerechnet - aber nada. Vollkommen geradeaus und in die Fressen. Das hat gesessen. Wer also auf Outback-Abfuck und Goreexzess steht, der wird nicht meckern. Aber selbst der wird am Ende etwas mit den Achseln zucken. Trotz all den Limits und Brüchen. Geht gen „Killing Ground“, „Wolf Creek“ oder die damals „neue französische Härtewelle“ a la „Frontier(s)“. Geiles Poster. Einige tolle Naturaufnahmen und fast schon zu epische Musik für diesen urigen Überlebenskampf. Wieder mal keine Werbung für Down Under. Nur nochmal als Warnung: kein Film für eure gesellige Filmrunde mit Freunden und selbsternannten Horrorfans. Das hier ist modernes, niedrigstes und biestigste Bahnhofskino für Freaks, Kenner und Abkönner. Nicht für „The Nun“-Gucker. Was nicht heißt, dass „Beaten To Death“ wirklich besser wäre. Er tut aber einfach zehnmal mehr weh und geht an Grenzen und manchmal fast drüber hinweg. Intensiv, eklig, abartig, unnötig. Jedoch ebenso fesselnd und man sitzt oft genug ungläubig da.
Fazit: ziemlich purer und zerstörerischer Gewaltporno. Für Gorehunde eine Hauptmahlzeit. Für den Rest eher stumpfe Therapie, Zeitverschwendung und Abschreckung. Flach und hart. Äußerst hart. Früher hätte dafür die FSK selbst an guten Tagen null Verständnis gezeigt - und selbst heutzutage wird das knapp mit einer VÖ in good ol' D'land…