Ole Bornedals dritte Verarbeitung des Stoffes. Vom Debut, zur Hollywood-Chance, bis zum offenen Bekenntnis Geld verdienen zu müssen, um seine Familie zu ernähren. Ok, wenigstens ehrlich und in dem Kontext auch logische Konsequenz, seiner Tochter die Hauptrolle zu geben. Viele Filme hat seine Vita nicht, dabei keine absoluten Meisterstücke, allerdings auch keine Totalausfälle. Und neben dem Beherrschen solidem Film-Handwerks, hat er auch einen kleinen Schalk im Nacken. Das Zitat des rein kommerziellen Ansinnens würde ich nicht überbewerten, allein die nostalgische Rückkehr vieler Mitwirkender sieht mehr nach altersbedingtem Rückblick aus, vielleicht ein kleines Herzensprojekt. Wie auch immer, die Location funktioniert immer noch perfekt, wird allerdings viel weniger als erhofft ausgereizt. Für das erste Highlight sorgt dann eine andere, diese und das Treffen mit dem Killer des Originals. Erst spannend, dann tragisch, dann verstörend, ein bemerkenswerter Gefühlsmarathon im Eiltempo. Ab jetzt wird es allerdings recht befremdlich und wild, eine seltsame Szenerie jagt die Nächste. Ein Standard Crime-Thriller war offensichtlich nicht das Ziel, sondern etwas Besonderes. Ob das gelungen ist, liegt hier im Auge des Betrachters. Am Ende weniger straight als die Vorgänger, auch sicher weniger nachhaltig, logischerweise, aber zwei Stunden solide Genrekost mit viel Thrill im langen Finale. Und der Erkenntnis, dass Kim Bodnia weder Fußball spielen kann, noch 2064 dabei sein wird.