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Ende des 18. Jahrhunderts erben Dr. Sarrasin und der Chemiker Professor Janus ein gigantisches Vermögen. Dr. Sarrasin hat mit seinem Geld die Stadt Fortuna aufgebaut, in der 50.000 Menschen glücklich und in Eintracht leben. Professor Janus hingegen hat die stählerne Stadt, eine Fabrikstadt, in der er wie ein Diktator herrscht, errichtet, in der die Menschen von der Polizei kontrolliert und zur körperlichen Arbeit in den Rüstungsfabriken ausgebeutet werden. 15 Jahre sind seitdem vergangen, doch nun gehen die Rohstoffe der stählernen Stadt zu Neige. Er begehrt die reichhaltigen Bodenschätze von Fortuna, um damit an die Weltherrschaft zu kommen. Dr. Sarrasin hat erfahren, dass Prof. Janus an einer Geheimwaffe arbeitet, um Fortuna mit einem Schlag zu vernichten, doch seit einem Jahr hat er von seinem Informanten keine Nachrichten mehr erhalten.

Der zugrunde liegende Roman von Jules Verne stammt zwar schon aus dem Jahre 1879, aber diese tschechische Version der Geschichte aus der Jules Verne Gesamt-DVD-Box nimmt die Geschichte deutlich als Parabel auf den kalten Krieg und die Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen.
Als Beispiel stehen hier zwei Städte und zwei sehr unterschiedliche Weltanschauungen. Da ist das gute Fortuna, dessen Menschen in Frieden leben und eine sehr liberale Sicht der Welt haben, daneben die technisierte Stahlstadt, das doch sehr an ein faschistisches Regime erinnert und deren rigide Polizei bestimmt nicht zufällig an die Gestapo angelehnt wurde. Sehr realitätsnah dafür die Entzweiung der Schwesterstädte. Dem einen gehen die Rohstoffe aus, die der andere noch im Überfluß hat.
Das dafür eine riesige Kanone in einen Berg gemeißelt wird, ist ebenso eine klare Anspielung auf die Bedrohung durch Atomraketen (oder genauer gesagt Neutronenbomben, denn auch hier sollen nur die Menschen nicht aber die Gebäude getroffen werden), wie die beiden Städte stellvertretend für Ost und West oder auch direkt USA und UDSSR stehen (im Roman waren es Frankreich und Deutschland gewesen). Allerdings lassen die Macher es erstaunlich offen, die Tschecheslowakei war damals ja noch Mitglied im Warschauer Pakt, welche Stadt nun beispielhaft für welche Ideologie stehen soll.
Der Film selber kommt dabei eher naiv rüber. Wirkliche Spannung um den Spion in der Stahlstadt kommt eher nicht auf, da die Story doch mehr zahmer Natur ist. Die Darsteller sind dabei immerhin noch ganz ok, aber man merkt halt doch den Unterschied zu amerikanischen Produktionen. Die Set Pieces sind eher bescheiden und so kommen die 90 Minuten nicht zur Gänze ohne Längen aus.
5/10

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