Der alte Schmierlappen Gino soll für die Mafia-Braut Dominica, die die Chose vorfinanziert hat, mit einigen Parade-Bimbos ein sexy Aerobic-Video drehen und wird von dieser auch gezwungen, ihre Troublemaker-Tochter Isabella vor der Cam auftreten zu lassen. Die junge Phoebe, die für den Shoot als Background-Vorturnerin engagiert wurde, hat dummerweise ganz schön einen an der Klatsche und kommt auf die Ansammlung lasterhafter Luder gar nicht klar, weswegen sie über kurz oder lang zum Messer greift und Cast wie auch Crew ausdünnt. Irgendwann tauchen dann auch noch zwei als Polizisten verkleidete, "echte" Serienkiller auf, vor denen bereits in den Nachrichten gewarnt wurde, und es kommt zu einem wahren Blutbad... Die Telefonbuch-lange Liste von Namen, die da im Vorspann als Produzenten genannt werden, lässt darauf schließen, dass es sich bei "Murdercise" wohl nur um ein semi-professionelles Independent-Filmchen handelt, dessen (niedriges!) Budget man durch irgendeine Crowdfunding-Kampagne aufgetrieben hat. Dabei muss dann aber immerhin genug Kohle zusammengekommen sein, um sich zumindest ein schnödes Drei-Zimmer-Set zu mieten, in dem man den Krempel unaufwendig runterkurbeln konnte, und sich dann auch noch 80s-Porno-Star Gynger Lynn Allen mit an Bord zu holen, die mit billigen Horror-Filmchen auch so ihre Erfahrungen hat und sich hier mit mittlerweile 60 auch nochmal frei machen durfte (hätte nicht sein müssen, ähem...). Nun ja, das Ergebnis ist halt, was es ist: Ein in Möchtegern-Retro-Slasher-Manier daherkommender Beinahe-Amateurfilm, der kaum sowas wie eine Handlung zustande bringt und über einen Großteil der Laufzeit noch nicht mal ein entsprechendes Maß an Workout-Aufnahmen zusammenbekommt, in denen die versammelten Damen zumindest ihre optischen Vorzüge präsentieren dürfen, denn mit der Schauspielerei isses da nicht weit her. Nö, stattdessen langweilt "Murdercise" den Zuschauer lieber ganz sinnbefreit mit dialoglastigen Füllsel-Szenen, die die Angelegenheit nicht so recht aus den Puschen kommen lassen. Klar, tongue in cheek ist hier also angesagt und das Ganze ist doch bitteschön mit einem Augenzwinkern zu goutieren, aber dafür hält einen der Mist ja nicht mal mit den entsprechenden Nudity- und Gore-Schauwerten bei der Stange, denn hier ziehen insgesamt besehen doch weniger Ischen blank als erwartet und wenn es da kurz vor Schluss nicht einen einzelnen, oberheftigen Kettensägen-Kill gäbe (der Effekt war sicherlich das Teuerste am ganzen Film!), dann könnte der Krempel nicht mal Splatter-technisch groß auftrumpfen, denn die vorhergehenden Morde gestalten sich eher harmlos. So wirklich ärgerlich ist aber, dass das Regie-Duo Angelica de Alba und Paul Ragsdale das angestrebte 80s-Flair niemals passend reproduzieren kann und "Murdercise" trotz Bava-esk bunter Ausleuchtung mit seinem völlig gelackt-sterilen HD-Look stellenweise einfach nur aussieht wie ein billiger Porno. Tja, vielen Dank! Nur das nette Poster-Artwork, das sieht wirklich so aus wie das eines 80er Jahre-Slasher-Schunds. Mein Tipp: Stattdessen lieber nochmal David A. Priors "Aerobicide" reinziehen, der damals ja tatsächlich inmitten des Fitness- und Workout-Trends entstanden ist und als authentischer Genre-Müll einfach sehr viel besseres Entertainment liefert... und gegen "Murdercise" glatt dasteht wie "Halloween" und "Freitag der 13." zusammengenommen...!
2/10