iHaveCNit: Cat Person (2023) – Susanna Fogel - Studiocanal
Deutscher Kinostart: 16.11.2023
gesehen am 17.11.2023 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 20:45 Uhr
In einem erneut sehr vielseitigen und vollgepackten Kino-Wochenende habe ich mir als nächstes „Cat Person“ von Susanna Fogel angesehen, der auf der gleichnamigen, von Kristen Roupenian geschriebenen und im „The New Yorker“ erschienenen Kurzgeschichte basiert und durchaus ein interessanter Film geworden ist.
Die 20-jährige Margot studiert Ärchäologie, lebt in einem Studentenwohnheim mit ihrer Mitbewohnerin Taylor zusammen und jobbt abends an der Snack-Theke im Kino. Dort trifft sie auf den wesentlich älteren Mittdreißiger Robert und nach anfänglichem Zögern beginnen beide sich über Textnachrichten zu daten, bis es zu einem für beide sehr folgenreichen Date kommt.
Der Film ist eine wilde Mischung geworden aus Romanze, Drama, Thriller, Komödie, Schwarze Komödie und Satire, die jedoch als Mischung etwas unentschlossen und chaotisch wirkt und dabei auch zwischen unangenehmen, spannenden und auch witzigen Momenten hin und her pendelt. Dabei ist das Duo in den Hauptrollen aus Emilia Jones und Nicholas Braun relativ gut und ihre Charaktere auch relativ vielschichtig konzipiert. Der Film spielt mit den Erwartungen und baut natürlich auch mal entsprechende Tagträume und Fantasien ein. Thematisch macht der Film natürlich auch ein großes Fass auf, wenn man sich vordergründig mit toxischen Dating- und Machtdynamiken zwischen Frauen und Männern (hier klar im heteronormativen Sinne) und damit verbundenen Trends wie Stalking, Ghosting und Cybermobbing als auch Grenzüberschreitungen im Dating auseinandersetzt. Dennoch finde ich es als Mann immer ein wenig diskussionswürdig, wenn versucht wird im filmischen und auch gesellschaftlichen Kontext männliches Tun und Handeln und die männliche Perspektive aus der Sicht von Frauen, hier durch die Regisseurin, die Drehbuchautorin und auch die beiden von Emilia Jones und Geraldine Viswanathan gespielten Margot und Taylor gewertet, beurteilt und antizipiert wird. Der Film zeigt folgenreich wohin es führt, wenn unterschiedliche Erwartungen und auch äußere Einflüsse sowie ein Mangel an klarer, für beide Seiten unmissverständlicher Kommunikation kollidieren und auch klare Spannungsfelder zwischen Frau/Mann, Gen Z/Millenial (im Hinblick auf die Altersstruktur der Protagonisten) als auch digitale Kommunikation gegenüber analoger Kommunikation das Ganze beeinflussen. Damit hat der Film durchaus nachhallendes, diskussionswürdiges Potential, das er in seinen knapp 2 Stunden nicht ganz im Film unterbringen konnte.
„Cat Person“ - My First Look – 7/10 Punkte.