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Eine zweifelhafte Attraktion am Rande der Wüste Nevadas ist das 1985 erbaute Clown Motel mit einer schier unüberschaubaren Anzahl an Clownsfiguren, Bildern und anderen Gimmicks. Auf diesen Originalschauplatz griff das Regieduo Asif Akbar und Lance Kawas zurück, doch augenscheinlich wussten sie kaum etwas mit dem ungewöhnlichen Interieur anzufangen.

Tonopah in Nevada: Studentin Alma (Juliana Destefano) besucht das Clown Motel, in dem ihre Großmutter als Angestellte arbeitet. Um etwas über die historischen Hintergründe des Baulandes zu erfahren, befragt sie den Besitzer Wilson (Tobin Bell), während eine Gruppe von Ureinwohnern ein Ritual durchführt, um den Rachegeist Chindi zu erwecken…

Die Exposition lässt bereits Bitteres erahnen, als ein indigener Schlächter in einem Saloon sein tödliches Unwesen treibt und diesem in unregelmäßigen Abständen Blitze aus der Kehle entweichen, während sein Schwert ebenfalls mit minderwertigen CGI umgeben ist. Es fließt zwar etwas Blut und Randy Couture darf als Mann des Gesetzes etwas länger überleben, doch die Form der Inszenierung wirkt doch arg amateurhaft.

Mit Auftauchen Almas gesellt sich zwar ein wenig Kulturkritik hinzu, da einmal mehr unzählige Ureinwohner wegen dubioser Pläne Weißer vertrieben oder getötet wurden, doch dieser Punkt verwässert im Verlauf genauso wie ihre Recherche rund um das Land auf dem das Motel erbaut wurde. Auch Tobin Bell taucht nach einigen Ausführungen seinerseits lange Zeit unter, wogegen eine Gruppe kollektiver Unsympathen eingeführt wird, die als Banker im Motel einchecken um einen Junggesellenabschied anzugehen.

Rund eine Stunde lang ereignet sich eigentlich nichts, was Genrefreunde in Aufruhr versetzen könnte. Hier und da taucht mal ein Schatten im Hintergrund auf, nur allzu selten regen sich Clownsfiguren oder nahezu lebensgroße Puppen bewegen einzelne Gliedmaße, während sich recht viele, fürs Treiben unnütze Szenen häufen, wie eben jene Banker im Casino oder eine ellenlange Vorbereitung für eine Ritual in der Kirche.

Erst in den letzten zwanzig Minuten vollzieht der Chindi seine blutige Rache, was mit einer angedeuteten Skalpierung und einer Körperteilung einhergeht. Die Effekte kämen jedoch besser zur Geltung, wenn nicht zuvor jedesmal Blut auf das Objektiv spritzen würde, was folgerichtig einen Großteil der Sicht raubt. Die CGI des Blitze speienden Rächers verbessern sich natürlich nicht und lediglich eine Szene mit zwei schwebenden Kontrahenten ist etwas eleganter gelöst, wobei die Tatsache als solche kaum Sinn ergibt.

Ein durchdachtes Skript sollte man bei alledem kaum erwarten, was sich oftmals in den hölzernen Dialogen widerspiegelt. Kaum besser performen die Mimen, wobei selbst ein Tobin Bell gelangweilt und unterfordert wirkt, ein sichtlich gealterter Richard Grieco kaum zu erkennen ist und lediglich Hauptdarstellerin Destefano ein wenig Spielfreude an den Tag legt.
Ähnlich verhält es sich mit dem Score, der hier und da kleine Akzente zu setzen versucht.

Die Sammlung an Clowns in dem Motel ist erstaunlich und erschreckend zugleich, doch ansonsten lässt sich von den 84 Minuten nichts Markantes mitnehmen. Die Geschichte erzeugt null Spannung, das Timing ist dramaturgisch unausgewogen und die Effekte bewegen sich mehrheitlich auf unterdurchschnittlichem Niveau. Wer nicht völlig auf Clowns aller Art abfährt, kann diese Gurke auslassen.
3 von 10







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