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Nach Robert Aldrichs „The Dirty Dozen“ folgten in den Jahren darauf zig Kriegsfilme, die das erfolgreiche Schema kopierten, um im Fahrwasser mit abzukassieren. Actionspezialist Andrew V. McLaglen („Steiner – Das Eiserne Kreuz, 2. Teil“, “The Wild Geese”, „The Sea Wolves: The Last Charge of the Calcutta Light Horse”) stellte 1968 mit “The Devil’s Brigade” eines der ersten Plagiate fertig.

Auch wenn der Film auf wahren Tatsachen beruht, bleibt er ein allzu durchschnittlicher Kriegsfilm der Sechziger, der sich mit Genregrößen wie “Where Eagles dare” nie messen kann. Das liegt vor allem daran, dass die Skriptschreiber gar keine Einfälle hatten, um den Film aus der Masse hervorzuheben und daher nur längst bekannte Ideen wieder recycelten. Lt. Col. Robert T. Frederick (William Holden, “The Wild Bunch”, “The Towering Inferno”) ist ein knorriger, unbequemer Offizier, der aus einer Vorzeigeeinheit der Kanadier und einem verlumpten Pack amerikanischen Soldatenabfalls eine Brigade bilden muss, die speziell für einen waghalsigen Einsatz gedrillt werden soll.

Das Ausbildungslager ist natürlich in einem katastrophalen Zustand und die so unterschiedlichen Parteien können sich anfangs auch nicht riechen. Probleme wohin man sieht, alles natürlich mit einem humoristischen Anstrich und markiger Soldatenmentalität versehen. Krieg ist eben doch nur ein witziges Abenteuer? Oder etwa doch nicht? So sehr man während der ersten zwei Drittel um Lockerheit um Humor bemüht ist, um so trockener soll später der finale Kampf verlaufen, wo „The Devil’s Brigade“ sich dann zum knallharten Kriegsfilm entwickelt.

Die Überlänge von 130 Minuten wäre nicht nötig gewesen, denn zu lange hält McLaglen sich an der Ausbildung auf. Der Versuch die Enfant Terribles sich aus der Truppe herauskristallisieren zu lassen und jedem unverwechselbare Eigenschaften zu verpassen, schlägt allein schon deswegen fehl, weil hier nur die üblichen Stereotypen vom Klettermaxe bis zum Kraftprotz vorzufinden sind. In Trainingswettkämpfen und Kneipenschlägereien wird das Soldatenleben etwas glorifiziert, so dass die beiden von ihrer Grundeinstellung so unterschiedlichen Typen auch endlich zu einer Einheit zusammen finden.

Der erste Einsatz in Italien, den sich Frederick erkämpft, nachdem der eigentliche Einsatz abgesagt worden ist, er sich damit aber nicht abfertigen lassen wollte, läuft mit oben beschriebenem Humor ab, auch wenn es auf gegnerischer Seite erste Tote gibt. Sich komplett gegen den Befehl seines Vorgesetzten verhaltend, nimmt die Teufelsbrigade (natürlich) gleich die ganze Stadt ein und nimmt ein paar Hundert Deutsche gefangen.

Wer nun auf ansprechende Actioneinlagen hofft, wird von „The Devil’s Brigade“ bitter enttäuscht sein. McLaglen sollte sein Talent hier schuldig bleiben und präsentiert nur final eine ordentliche Finalschlacht. Ist insgesamt, wenn man ähnliche Produktionen dieser Zeit betrachtet, aber viel zu wenig. Größtenteils wird man mit konventionellen Messerstichen, oder dem einen oder anderen waghalsigen Sprung bedient.

William Holden erinnert mit seiner Starsinnigkeit stark an eine John-Wayne-Figur, während in Nebenrollen unter anderem Cliff Robertson („Spider-Man“, „Escape from L.A.“) und „Hogan’s Heros“ –Star Richard Dawson zu sehen sind. Großartig spielt niemand seine Stereotype und das ist ein weiterer Nachteil, wenn in Konkurrenzproduktionen Leute wie Lee Marvin, Clint Eastwood, Richard Burton, Charles Bronson oder James Coburn mitwirken.

Wer sich mit den Fließbandproduktionen der Sechziger anfreunden kann, der könnte an „The Devil’s Brigade“ noch seinen Spaß haben. Immerhin ist er ordentlich inszeniert und bietet damit leicht verdauliche Kost für zwischendurch. Die vielen bekannten Klischees und das deutliche Abkupfern von Genregrößen ist nur leider sehr offensichtlich.

Fazit:
Risikoscheuer, inspirationsloser Kriegsfilm, der nach bekannter Formel vorgeht und so in allen Belangen leider auf Nummer Sicher geht. Wer von diesen angestaubten Kriegsschinken nicht genug bekommen kann, darf gern mal zugreifen. Mein Fall war es, weil man alles schon mal besser gesehen hat, nicht. Der schwache Score (kaum zu glauben, dass Alex North für „Spartacus“ komponierte), der überraschungsfreie Plot, viele Klischees und eine kaum übersehbare Langatmigkeit lassen „The Devil’s Brigade“ auf unteres Mittelmaß hinabsinken.

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