Überlebenskämpfe scheinen ein großes Thema für den französischen Regisseur Mathieu Turi zu sein, dessen dritter Spielfilm ebenfalls in diese Kategorie fällt. Thematisierte sein Vorgänger „Meander – Survival Instinct“ bereits einen Kampf auf engem Raum, wird es nun erneut ein wenig klaustrophobisch.
Bergarbeiter um Chef Roland und den Neuzugang Amir erhalten den Spezialauftrag, einen Professor in die Tiefe einer Mine zu geleiten, damit dieser Bodenproben nehmen und die Lage vor Ort dokumentieren kann. Doch etwas scheint der Gelehrte zu verschweigen, als man auf eine ominöse Krypta stößt und der Rückweg verschüttet wird…
Turi lässt sich ordentlich Zeit, die Dynamik innerhalb der Gruppe zu etablieren, weshalb er einen Exkurs unternimmt, den Marokkaner Amir auf seiner vehementen Suche nach einer neuen Arbeit zu begleiten. Das schürt einerseits Sympathiepunkte, doch andererseits befinden sich in der Gruppe einige Stinkstiefel mit rassistischen Vorurteilen, was die Angelegenheit wieder zunichte macht.
So benötigt es doch fast eine halbe Stunde Vorlauf, bis die Chose konkreter wird und die ersten Tafeln mit merkwürdigen Symbolen und Schriftzeichen auftauchen und auch die obligatorischen Skelette gefunden werden. Die Ausstattung der kargen Räumlichkeiten geht in Ordnung und vor allem die Beleuchtung, welche fast ausschließlich über die jeweiligen Helmlampen oder durch Fackeln erfolgt, sorgt für Authentizität.
Leider begeht man den Fehler, die Kreatur zu früh in ihrer Gänze zu zeigen. Das skelettartige Wesen mit sechs Armen sorgt auf akustischer Ebene eher für Schrecken, denn auf optischer, da sie zwar kraftvoll und zuweilen recht blutig handelt, jedoch auch recht erahnbare Ziele verfolgt, wodurch die Geschichte nur wenige Überraschungen mit sich bringt.
Immerhin werden bisweilen Köpfe abgetrennt, es gibt Ausweidungen und zwei offene Brüche, was ohne CGI umgesetzt wurde.
Hochspannung kommt dennoch selten zustande, da etwaige Konfrontationen recht einseitig abgehandelt werden und man im finalen Part deutlich zuviel Zeit damit verbringt, einen eventuellen Ausgang aus Buch und Texttafeln herauszudeuten. Immerhin fällt die Pointe konsequent aus und man deutet nicht durch etwaige Cliffhanger mögliche Fortsetzungen an.
Klaustrophobiker dürften bei alledem nicht sonderlich glücklich werden, denn die beengten Räumlichkeiten mit allenfalls zweckdienlicher Ausleuchtung werden ab einem bestimmten Punkt bis zum Ende nicht mehr verlassen. Die dazugehörige Atmosphäre mit bewusst spärlich eingesetzter Musik vermag durchaus in Beschlag zu nehmen, doch storytechnisch ist das nicht viel mehr wie die xte Mumie, die irgendwelche Archäologen verfolgt.
6 von 10