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Die Parallelen zu „Zurück in die Zukunft“ sind unübersehbar: In beiden Fällen geht es rund 30 Jahre zurück in die Zeit, was einen kleinen Kultur-Crash mit sich zieht, während die Protagonistin auf ihre Eltern in Jungform trifft. Hinzu gesellen sich Motive, die an Streifen wie „Happy Deathday“ erinnern, was unausweichlich in einer Horrorkomödie mündet.

Halloween in Vernon: Vor rund 35 Jahren tötete ein Killer drei Mädchen mit jeweils 16 Messerstichen und scheint nun wieder aktiv zu werden. Als Jamies Mutter ermordet wird und sie selbst ins Visier des Killers gerät, betätigt sie versehentlich eine Zeitreisemaschine und landet im Jahr 1987. Jamie erhält die Chance, sämtliche Morde zu vereiteln…

Nur ein Bruchteil der Geschichte spielt in der Gegenwart, sie lädt zu einer Nostalgiereise in die 80er ein, was partiell mit etwas mehr Aufwand einhergeht. Da sich recht viel auf einem Rummelplatz abspielt, benötigt es mehr Komparsen, was die Atmosphäre authentischer erscheinen lässt. Ein wenig Musik von Bananarama kann da natürlich auch nicht schaden.

Jamie taugt durchaus als Sympathieträgerin, obgleich sie zuweilen etwas zu deutlich die politische Inkorrektheit ins Spiel bringt und zu moralinsauer zu korrigieren versucht.
Dies wird jedoch oft mit einem deutlichen Augenzwinkern begleitet, da sich junge Leute in den 80ern nur selten belehren ließen, zumal das Verhalten junger Menschen trotz der Differenz einiger Dekaden gar nicht mal so unterschiedlich ist, was Party und Drogen betrifft.

Leider gerät der Killer, dessen Maskierung komplett austauschbar daherkommt, über weite Teile in den Hintergrund. Damit verbunden halten sich die Gewalteinlagen zurück, die nicht über Messerstiche und Kehlenschnitt hinauskommen. Dass da in Sachen Konfrontation deutlich mehr drin gewesen wäre, zeigt die erste Auseinandersetzung zwischen Jamies Mutter und dem Schlächter, die sich mit einer kleinen Materialschlacht spannend über einige Minuten erstreckt.

Dennoch gerät der Stoff zu keiner Zeit langweilig, es gibt unzählige Anspielungen an popkulturelle Ergüsse und eben das Aufeinanderprallen unterschiedlicher technischer Entwicklungen, was man noch etwas mehr hätte ausbauen können. Auch die Spielfreude sämtlicher Darsteller versprüht gute Laune und nicht selten sorgt ein wenig Situationskomik für Auflockerung.

Während das Whodunit immerhin ein wenig Aufmerksamkeit erfordert und Bedenken hinsichtlich der Zeitreisewidersprüche im Keim erstickt werden, bringen das flotte Erzähltempo und einige Schauplatzwechsel von Waldhütte bis Geisterbahn deutlich Abwechslung ins Spiel. Auch der Showdown gestaltet sich angemessen temporeich, wobei die Enthüllung um den Killer nur teilweise überrascht.

Wenn Zeitreise und Slasher zu einer Einheit fusionieren, kann das, wie im vorliegenden Fall durchaus kurzweilig ausfallen. Er versprüht binnen kurzer Zeit eine sympathische Form von Leichtigkeit ohne dabei je in alberne Gefilde abzudriften und unterhält über die volle Distanz von 103 Minuten. Mit dem machen Genrefans nicht viel falsch.
7 von 10

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