In dem kleinen Nest Vernon kam es 1987 zu einer Mordserie, bei der der "Sweet Sixteen Killer" in der Woche vor Halloween die Freundinnen der jungen Pam Miller mit jeweils 16 Messerstichen massakriert hatte und anschließend nie gefasst wurde. 35 Jahre später taucht der besagte Psychopath nun wieder aus der Versenkung auf und beendet sein damaliges Werk, indem er Pam in der Halloween-Nacht in ihrem Haus ermordet. Pams Tochter Jamie gerät kurz darauf ebenfalls mit dem "Sweet Sixteen Killer" aneinander und kann sich nur knapp retten, indem sie in die Zeitmaschine flüchtet, die ihre beste Freundin Amelia aus einem Foto-Automaten gebastelt hat... und die sie prompt ins Jahr 1987 zurückversetzt. Ausgestattet mit ihrem Wissen aus der Zukunft versucht sie nun, ihre Teenager-Mom und deren Freundinnen, die sich zu ihrer Überraschung als ziemliche Bitches entpuppen, vor dem "Sweet Sixteen Killer" zu retten. Zudem gilt es, die defekte Zeitmaschine irgendwie wieder flott zu kriegen und einen Weg auszutüffteln, in die Gegenwart zurückzukehren... Mit "Totally Killer", einer Melange aus Slasher-Horror und Zeitreise-Comedy, die aktuell passend zur Spooky Season auf Amazon Prime Video als kleines Halloween-Bonbon feilgeboten wird, beackert Produzent Jason Blum nach dem "Happy Deathday"-Doppel und "Freaky" nun erneut dasselbe Terrain und irgendwie isses jetzt auch mal gut, denn der leidigen Teenager-in-Angst-Masche lassen sich auch in der Kombination mit einigen ziemlich deutlich von woanders her entliehenen Science-Fiction-Motiven und Handlungs-Abläufen (Marty McFly und Doc Brown wissen, wo hier geklaut wurde!) keine wirklich neuen Aspekte mehr abgewinnen, während die sachten humorigen Einlagen die Chose auch nicht wirklich über Gebühr aufwerten. Über weite Strecken versucht Nahnatchka Khans Streifen zudem massiv mit dem ziemlich bemüht, aber nicht immer ganz treffsicher heraufbeschworenen 80s-Retro-Flair zu punkten, und es bleibt jedem Zuschauer selbst überlassen, ob er auch noch die nächste Dekaden-Hommage innerhalb einer hippen Trend-Welle goutieren möchte, oder ob er von solchen Mätzchen nun endgültig die Nase voll hat. Was hier besser funktioniert, sind kurioserweise die reinen Slasher-Elemente und die damit einhergehenden, teilweise recht ruppigen Morde... also genau das, was in "Happy Deathday" und "Happy Deathday 2U" noch zu zaghaft angegangen und ohne viel spritzendes Kunstblut versemmelt wurde. Die bei solchen übers Knie gebrochenen Zeitreise-Stoffen immer auftretenden logischen Problemchen, Plot-Holes und Paradoxien springen einem hier zudem nicht so geballt ins Auge wie sonstwo, was eventuell aber auch nur daran liegt, dass der Film sein Augenmerk halt auf was anderes legt und der Sci-Fi-Touch eigentlich ja nur Window Dressing ist. So richtig amüsant geraten ist der sachte satirische Anstrich, der sich halt daraus ergibt, dass hier aktuelle woke Sensibilitäten auf 'ne politisch eher unkorrekte, ungehobelte und kotzbunte 80er Jahre-Mentalität treffen, was zu einem immerhin ungewöhnlichen Kultur-Schock führt und auch für die besten Gags sorgt. Hauptdarstellerin Kiernan Shipka (nach Jessica Rothe und Kathryn Newton wieder 'ne hübsche, junge Blondine als Horror-Heldin... Jason Blum scheint wohl 'nen bestimmten Typ zu haben) ist übrigens 'ne ganz Charmante und harmoniert bestens mit ihren passablen Co-Akteuren, der sieht man wenigstens gerne zu. Also, "Totally Killer" mag innerhalb des Genres (wieder mal) kein großer Wurf geworden sein, zum schnellen Wegstreamen ist er aber allemal okay...
6/10