Feuerwerk auf italienisch (2001)

Eigentlich müsste dieser in Deutschland so wenig beachtete Film jedes Jahr zu Silvester in den Programmkinos laufen. Die vielen wunderbar arrangierten Feuerwerksszenen schreien nach einer Darstellung auf einer großen Leinwand. Da dies aber eine kanadische Produktion ist, die größtenteils in Neptune/New Jersey spielt, aber in Vancouver und Neapel gedreht wurde, überwiegen beim deutschen Publikum die Anti-Hollywood-Reflexe. Dieser fatale Knick in der Wahrnehmung erscheint mir typisch für Deutschland und betrifft auch australische Filme.
FEUERWERK AUF ITALIENISCH verknüpft einen kleinen Einblick in eine sehr kreative, mit traditionellen Techniken arbeitende pyrotechnische Manufaktur mit einem emotional ansprechenden Porträt zweier Familienklane und steckt voller Situationskomik und dramatischer Ereignisse. Eine Dramödie also... Gleich am Anfang wird klar, was das eigentlich ist : Ein halb besinnungsloses Liebespaar sucht nach einer Örtlichkeit, um seinen überströmenden Gefühlen
freien Lauf zu lassen und entscheidet sich für einen Schuppen, in dem jede Menge Feuerwerkskörper lagern. Da die Zwei während des Aktes kräftig elektrische Funken versprühen, kommt es zu einer Selbstentzündung des gelagerten Materials und der ganze Schuppen fliegt äußerst farbenprächtig in die Luft, was den Besitzer, Feuerwerksmeister Bazinni, an den Rand des Ruins treibt und auch emotional tiefe Spuren hinterlässt, da eines der Opfer zufällig Bazinnis Cousin und Teilhaber ist. Mehr möchte ich von der Handlung nicht preisgeben; es passiert aber enorm viel.
Es bleibt zu hoffen, dass sich FEUERWERK AUF ITALIENISCH aus dem langen Schatten des ebenfalls im italienischen Immigrantenmilieu angesiedelten SOLINO lösen kann und die Leute das hohe handwerkliche und künstlerische Niveau auch anerkennen.