Review

Inhalt:

Nach drei Staffeln, in denen das Ehepaar Merz die Trennung bis Scheidung durchlebt, hier nun der abschliessende Film. Das kennt man schon von der ein oder anderen Serie, die, statt einer Schlussstaffel, einem Abschlussfilm erhält, wie beispielsweise Ray Donovan oder Breaking Bad.

Kritik:

Die drei Staffeln waren schon hohes Serienniveau, viel Situationskomik, ein tolles Zusammenspiel von Herbst und Frier, die hier in ihren Rollen aufgehen. Aber das ist eben nicht alles, denn auch die Nebenrollen und -geschichten überzeugten, thematisch wie auch substantiell. Trennung, Ehekrieg, leidende Kinder in diesem Prozess, Schwiegereltern, Demenz, Eheprobleme, älter werden, Lebensveränderungen... schwere Themen, die hier ebenso ernst genommen wie auch amüsant bitter-böse behandelt werden

Der Film setzt dies eins zu eins fort, hebt dabei das filmische Niveau, wie es sich für einen Film grundsätzlich auch gehört, auf eine höhere Messlatte. Auch schauspielerisch wird noch eine Schippe draufgelegt, und das bis in die kleinste Nebenrolle. Es wird nie schnulzig, jede Szene sitzt, Regisseur Felix Stienz wächst hier über sich hinaus und liefert ein in allen Bereichen wahnsinnig stimmigen Film ab.

FAZIT:

Amüsant, richtig witzig, schön, tragisch, traurig, intelligent, vielfältig... begeisternd. So stellt sich der (leider) letzte Einblick in das Leben der Familie Merz dar. Schauspielerisch bis in die kleinste Nebenrolle mitreißend gespielt (es ist fast unfair, jemanden hervorzuheben, aber Michael Wittenborn als demenzkranker Vater und Ehemann ist einfach mit- und hinreißend), inszenatorisch auf hohem deutschem Kinoniveau, sehr gute Musikeinlagen, moderne Schnitte und Kamera. Hier passt einfach alles von Anfang bis Ende. Toll, dass man sich hier so eine Mühe gegeben hat, was sichtlich mit einem der besten deutschen Komödien der letzten 20 Jahre belohnt wird. 

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