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Das beschauliche Städtchen Puerto Vallerta wird eines Mittags von 2 Morden erschüttert. CIA-Killer Price hat seinen Job wieder in gewohnter Souveränität erledigt. Doch stand nur einer der beiden getöteten Amerikaner auf seiner eigentlichen Abschussliste. Den zweiten erschoss er aus persönlicher Rache, und das ist bei der CIA absolut verpönt. So wird Agent McGrane ins Spiel gebracht, der zusammen mit einem anderen Hitman Price erledigen soll. Dieser hat inzwischen ein Pärchen angeheuert, das ihn zur Grenze bringen soll, doch Mexiko ist groß und so beginnt eine lange Jagd auf das Trio...

Dann fangen wir mal mit dem Positiven an. Scott Glenn (ganz schön alt geworden) bietet hier eine überraschend gute Performance, da seine Figur auch nicht darauf angelegt ist, der coole eiskalte Killer zu sein, sondern auch ein Mensch, der viele unschöne Dinge erlebt hat, die ihn insbesondere jede Nacht quälen. Die Gratwanderung zwischen scheinbar emotionslosem Auftragskiller und verletzlichem Menschen gelingt ihm außerordentlich gut. Harvey Keitel hat zwar nur einige kürzere Auftritte, die sorgen allerdings jedes Mal für ein Schmunzeln, da er einen arroganten und extrem zynischen Menschen darstellt, dem es Spaß macht andere zu beleidigen oder zu hänseln. Seine Sprüche sind aber keineswegs platt wie in den typischen amerikanischen Buddy-Movies. Auch die Alptraumsequenzen von Price sind wirklich originell und sehr künstlerisch in Szene gesetzt.

Die erste gute Stunde weiß Puerto Vallarta Squeeze auch durchaus gut zu unterhalten, was auch an den ungewöhnlichen Schauplätzen (ähnlich wie bei U-Turn) und der einen oder anderen interessanten Wendung liegt. Danach wird's wie in so vielen Filmen der letzten Jahre hanebüchen, und die unnötig eingestreute Liebesgeschichte und Sexszene sind an dieser Stelle absolut hirnrissig und in dieser Form auch gänzlich unglaubwürdig. Ebenso die Reaktion des Hitmans - wie man darauf kommt den ehemaligen Kinderstar Jonathan Brandis, bekannt aus Seaquest, dafür zu besetzen, wird die Casting-Agentur wohl auch für sich behalten - gegen Ende halte ich für, na sagen wir es mal vorsichtig, unrealistisch.

Schade eigentlich, denn ansonsten bekommt der Zuschauer hier einen durchaus unterhaltsamen Actionthriller geboten, der zwar für heutige Verhältnisse eher gemächlich abläuft, aber trotzdem eine gute Mischung findet. Für die im vorherigen Absatz erwähnten Dinge muss ich jedoch leider Punktabzug geben, so dass unter dem Strich noch 7 übrig bleiben. Anschauen kann man sich Puerto Vallarta Squeeze auf jeden Fall, ich denke nicht, dass man danach enttäuscht sein wird, aber etwas mehr wäre noch rauszukitzeln gewesen.

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