„How‘s sleep?“
Kurz vor seiner Entlassung aus der langjährigen Psychiatrie fallen dem wegen Kindermordes verurteilten Mads (Gustaf Skarsgård) auf einmal Details zu einem jahrealten ungelösten Fall ein. Der damals zuständige Kommissar (Stellan Skarsgård) stürzt sich ebenso auf die neuen Spuren wie Mads‘ neue Therapeutin (Andrea Riseborough), die sich neue Ergebnisse aus ihrer Konfrontationstherapie erhofft.
Der Film macht von Anfang an kein Geheimnis daraus, dass Mads mit dem für ihn in Aussicht stehenden Leben außerhalb der Klinik hadert. Und so besteht der hauptsächliche Reiz der Story nicht in der Auflösung der alten Fälle, sondern vielmehr in der Beantwortung der Frage, ob der permanent unter Medikamenteneinfluss stehende, mehr als unzuverlässige Erzähler Mads die Wahrheit sagt, sich falsch erinnert oder bewusst lügt.
Das ist arg wenig für einen 130-Minuten-Film. Zumal man die reale Geschichte inklusive ihrem Ausgang im Internet recherchieren kann.
Um die Handlung etwas zu strecken und psychologisch zusätzlich aufzuladen, bekommen auch die anderen Protagonisten ihr Päckchen zu tragen: Der Polizist ist Alkoholiker und lebt getrennt, die Therapeutin ist unfruchtbar und hat ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Vater. Das alles macht den Film aber weder interessanter noch spannender. Nur länger. Ein Eindruck, der durch seine prätentiös langsame Machart – lange Dialogpausen, Unschärfen, Tonsprünge – noch verstärkt wird. Eine echte Geduldsprobe, selbst für Freunde von Psychodramen.