Wer meint Emmerlich wäre das Mass aller Undinge wird hier eines Schlechteren belehrt. 129 Minuten lang suddelt das Pathos vom Schirm, wird abwechselnd gejubelt und geheult. Alles wie gewohnt ergänzt von völlig überzogenen CGI Effekten und sinnfreier Action.
Zusammengehalten wird das alles von einer abstrusen Handlung. Südkorea will zu den Weltraumnationen aufschliessen, hat bereits eine Katastrophe hinter sich und das Vertrauen der latent als böse und arrogant dargestellten Nasa verloren.
Also macht man das einzig Falsche und fliegt nochmal zum Mond. Selbstredend vermurkst man es wieder und in kürzester Zeit sind zwei Astronauten tot.
Der Dritte spielt nun eine Mischung aus Gullivers Reisen und der Marsianer und erlebt derart hahnebüchene Katastrophen, dass der ganze Unfug selbst in einem Marvel Film zuviel des Schlechten wäre.
Nach Abstürzen, Meteoritenhageln, Mondrennen, Fehlstarts mit erneuten Abstürzen, in die Mondtiefe stürzen und als Höhepunkt des Schwachsinns, einem Start des Landers im Liegen, der Lander hat übrigens die Treibstoffkapazität eines irdischen Supertankers, fällt unser südkoreanisches Astronauten Männeken schliesslich sogar ohne Lander im Anzug zurück auf den Mond und plumps liegt er da, alle Viere ausgestreckt.
Die fehlende Atmosphäre des Mondes verhindert gnädig, das hier nicht noch mit lautem Scheppern das Verteilen des Hightech Gerümpel und der Habseligkeiten unseres "Helden" in der Mondumgebung endgültig ins Lächerliche gezogen werden konnte.
Dafür gibt es gleich wieder Pathos und Rumgeheule, letzteres findet sich in diesem Machwerk öfter als in den schlimmsten Beziehungsfilmchen.
Doch mittels Einbruch ins Nasa Büro und Rumbettelei bei den Nasa Astronauten der ISS kann doch noch die zuvor verweigerte Rettung erzwungen werden und schon wenig später, also entgegen jeglicher Logik und technischen Möglichkeiten, hockt unser "Held" grinsend bei den Nasa Kollegen und bekommt den Arm verbunden.
Von gehackten und abgestürzten Nasa Servern, stillgelegten Anlagen, die trotzdem funktionieren, Politikern, die ständig und nach Belieben im Kontrollzentrum rumrennen, Mondkommunikation mit dessen Rückseite aus besagter alter Anlage, kindischem Hin und Her politischer Entscheidungsträger und all den anderen Dingen in diesem Machwerk, die eher auf Soup Niveau sind fange ich gar nicht erst an.
Wer jünger ist, mag an den gelungenen CGI Effekten und der unlogischen Action noch Gefallen finden. Wer ein Drama oder auch nur einen dramatischen Actionfilm mit Handlung erwartet, die über das Dschungelcamp hinausgeht ist hier völlig fehl am Platz.
Ich fand den Film furchtbar langweilig, geradezu absurd unglaubwürdig und stellenweise einfach nur peinlich.