Im Jahr 2029 wird das südkoreanische Raumschiff Woori-ho auf dem Weg zum Mond bei einer Sonneneruption beschädigt, wodurch die Kommunikation zur Bodenstation unterbrochen wird. Bei Reparaturarbeiten am Außenmantel kommt es schließlich zu einer verheerenden Explosion. Einziger Überlebender ist der Astronaut Sun-woo, der nun mehrere Hunderttausende Kilometer von der Erde entfernt um sein Leben kämpfen muss.
Und der Zuschauer muss auch mit einigem kämpfen, nämlich dem unfassbaren Pathos, den dieser Streifen an den Tag legt. Der setzt ja wirklich jeder amerikanischen Schmonzette noch einen oben drauf.
Wäre gar nicht nötig gewesen, denn ansonsten ist MOON wirklich ordentliche Unterhaltung mit Tricks, die sich vor amerikanischen Produktionen nicht verstecken müssen. Insbesondere die Aufnahmen auf dem „Mond“ sind teilweise spektakulär, insbesondere der Meteoritensturm ist optisch sensationell in Szene gesetzt.
Allerdings gibt es für Menschen, die sich ein bisschen mit der Materie auskennen doch mehrere teilweise hanebüchene Stellen, die ich mal nur ganz kurz ansprechen will.
SPOILER
Also dass ein Raumschiff in einem Krater aus einer LIEGENDEN POSITION starten kann ist an Schwachsinn nicht mehr zu überbieten. Die ISS ist zufällig in der Nähe und landet mal so eben nebenbei auf dem Mond – andere brauchen dafür jahrelange Vorbereitung. Zudem scheint man hier wirklich ein neues Material entdeckt zu haben, denn das Raumschiff hält alles aus ohne dass dabei wichtige Funktionen verloren gehen, auch wenn es einen Kilometer in Highspeed über die Mondoberfläche geschleudert wird und einen tiefen Krater hineinstürzt. Naja.
SPOILERENDE
Insofern kann man den Streifen eher als eine südkoreanische Antwort auf einen Roland Emmerich Science-Fiction verstehen, denn als eigenständiges Produkt – auch was die Patriotismus-Keule abgeht.
Sollte einen das alles nicht stören, wird man 129 Minuten (einen Tick zu lang) gut unterhalten. Auch die mir unbekannten Schauspieler sind gut aufgelegt und spielen ihre Rollen in dem Rahmen, denen das Drehbuch ihnen lässt.
Fazit: Patriotisches und von Pathos getränkter Streifen, der aber mit wirklich guten Tricks punktet. Insgesamt aber von der Machart eher amerikanisch denn asiatisch.