Review

iHaveCNit: Daddio (2024) – Christy Hall – Leonine

Deutscher Kinostart: 27.06.2024

gesehen am 20.07.2024

Kinopolis Bad Homburg – Kino 4 – Reihe L, Platz 12 – 20:15 Uhr

Wenn ich an Taxifahrten oder auch Autofahrten bei Nacht denke, kommen mir vor allem sowohl Michael Manns „Collateral“ mit Tom Cruise und Jamie Foxx sowie Steven Knights „Locke“ mit Tom Hardy in den Sinn, die sich unter anderem zu meinen Lieblingsfilmen entwickelt haben. Während es bei dem einen um eine actionreiche Mordserie und ein Duell geht, stehen bei dem anderen eher alltägliche, banale Probleme im Vordergrund. Doch was passiert, wenn es im Taxi zu einem Duell über alltägliche, banale Themen kommt – Diese Frage kann Christy Halls „Daddio“ durchaus beantworten.

Der Flughafen JFK in New York. Eine junge Frau setzt sich mit einem gewissen routinierten Selbstverständnis in ein Taxi. Während der Fahrt zu ihrem Ziel in der großen Metropole entwickelt sich ein Gespräch zwischen der Frau und dem Taxifahrer über das Leben. Noch ahnen beide nicht, wohin sich das Gespräch entwickeln wird.

„Daddio“ ist ein ganz interessantes Kammerspiel geworden, bei dem sich die von Dakota Johnson und Sean Penn gut gespielten Hauptrollen ein interessantes Gespräch und einen Wortabtausch liefern, der wirklich viele banale und alltägliche Themen abdeckt, aber auch einigermaßen tief in die Charakteristik und oberflächlich in die Psychologie beider Charaktere eintaucht. Nicht zu vergessen, dass hier zwei unterschiedliche Generationen und Geschlechter aufeinandertreffen, was in der Weltsicht und auch die Sicht auf zum Beispiel Geschlechterdynamiken zu ein paar interessanten Wortgefechten führen wird. Hier sollte man nicht unerwähnt lassen, dass der Film je nach eigener gesellschaftlicher Prägung entweder als gut oder auch eher als unangenehm schlecht empfunden wird, weil die Art und Weise, wie Sean Penns Charakter hier an Dakota Johnson herantritt, mit ihr über Themen redet und sie in Gespräche verwickelt, könnte durchaus auch als Mansplaining und übergriffiges Verhalten gewertet werden – nicht zu vergessen auch seine eigene Sicht auf die Frauenwelt und die Frauen in seinem Leben. Ich sehe das so, dass es einen Film nicht unbedingt schlecht macht, wenn ein Film durchaus problematische, frag- und diskussionswürdige Elemente und Inhalte enthält. „Daddio“ ist so ein Film. Ganz interessant ist auch, dass der Film bis auf Außenaufnahmen hauptsächlich in einem Studio mit unterstützenden LED-Boards für die Hintergründe gedreht worden ist. Insgesamt hat mir „Daddio“ relativ gut gefallen und ich habe die Fahrt mit den Beiden durch New York genossen.

„Daddio“ - My First Look – 7/10 Punkte





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