Unfaßbar ziellos…20.10.2024
Der Rahmen
Vorab: wer sich hier bei einem Film wähnt, der sich an die wunderbare Serie Sons of Anarchy anlehnt, wird schwer enttäuscht werden. Hier ist wenig Moped, wenig Action, dafür viel Gemurmel, Gelaber und dumpfes Gucken. Anfang der Sechziger folgen wir Benny, einem Biker, der in einem der ersten Mopedclubs, den Vandals, gegründet durch den Anführer Johnny, den Ziehsohn Johnnys gibt. Der Club, ins Leben gerufen, weil man Mopedfahren, trinken und eine gute Zeit mit Freunden haben will, wächst, es bilden sich Ableger, Vietnam-Veteranen stoßen dazu, und statt Fäusten und Messer so auch Pistolen. Das alles erleben wir halbdokumentarisch inszeniert durch Interviews von Bennys Frau, die zunächst als Vorlage für ein Buch dienten und den Film wie eine Klammer zusammenhalten.
Gucken oder nicht?
Nein, man wartet und wartet…und vergeudet wieder einmal Lebenszeit.
Warum?
Austin Butler in der Hauptrolle ist verschenkt, er findet sich selbst wohl unfaßbar cool, spricht ganz wenig und guckt meist nur unter der Tolle hervor. Jodie Comer als seine Gattin ist ganz nett, plappert in einem fort und erzählt den Film aus dem Off. Tom Hardy als Anführer spricht wieder wenig, guckt meist müde, dazu gesellen sich noch ein paar andere Figuren, die man leider auch bald wieder vergißt, so wie den ganzen Film. Denn der fährt nicht etwa in Rockergeschwindigkeit dahin, sondern gemütlich, wie ein Moped, und dabei passiert halt hie und da eine Kleinigkeit, aber nichts, wirklich gar nichts, ist spannend, brutal, actionreich oder sonst irgendwie interessant. Ja, vielleicht waren die Sechziger so, ja, vielleicht ist ein Drama besser als Spiegelbild geeignet, aber bitte, es muß doch nicht so langatmig und zäh sein.
Die Note
Kein Vergnügen…nach einem guten Einstieg baut der Film rasch ab, man verliert schnell das Interesse, wartet darauf, das etwas passiert oder der Film mal eine Richtung nimmt, doch da wartet man vergebens…für die eine oder andere nette Szene noch knappe 5/10