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Ein wenig Starpower vermag Regisseur Pierre Morel immer noch zu ergattern, obgleich nicht wenige Kritiker behaupten, nach seinem Überraschungserfolg „96 Hours“ sei es steil bergab gegangen. Action beherrscht er jedenfalls noch, nur hätte es unterm Strich ein wenig mehr davon geben dürfen.

Der ehemalige Marine Mason (John Cena) wird von seinem Kumpel (Christian Slater) angeheuert, um als Bodyguard für die Journalistin Claire (Alison Brie) tätig zu werden. Diese trifft im südamerikanischen Paldonia auf den Diktator Venegas (Juan Pablo Raba) für ein Exklusivinterview, doch bevor es dazu kommt, greifen Rebellen an…

Trotz lustiger Point-of-view-Momente durch Mason in den ersten Minuten fällt die Exposition insgesamt etwas zu ausladend und unnötig kompliziert aus. Der ungeliebte Job als Anwalt müsste kaum Erwähnung finden und auch die komplette Abnabelung seiner vorherigen Familie fährt nicht wirklich Sympathien ein. Erst als das Trio im Dschungel auf der Flucht ist, nimmt der Stoff an Fahrt auf.

Für die komödiantischen Einlagen ist derweil Raba zuständig, der als selbstgefälliger Geck viele Eigenschaften eines typischen Diktators unterwandert, während er anderweitig einigen Klischees mit einem latenten Augenzwinkern entgegenwirkt. Auch die Chemie zwischen Cena und Brie ist stimmig, obgleich ihnen die übliche Romanze verwehrt bleibt.

Stark sind auch einige Kulissen des fiktiven Paldonia, wofür stattdessen auf Plätze in Kolumbien zurückgegriffen wurde. Ob Dschungel mit Fluss, ein uriges Bergdorf oder final ein typisch südamerikanischer Regentenpalast, -  es wird für ordentlich Abwechslung gesorgt. Leider klappt es mit dem Greenscreen nicht durchgehend, denn spätestens zu Pferde gibt es einige wahrlich läppisch umgesetzte Momente. Auf der anderen Seite sind die meisten Effekte handgemacht und zuweilen fliegen auch mal Fahrzeuge per Detonation durch die Gegend. Hinzu gesellen sich vor allem final zahlreiche Schusswechsel und auch einige Zweikämpfe sind auszumachen.

Storytechnisch sind zwar kleinere Wendungen gegeben, doch diese überbeanspruchen das Publikum beileibe nicht, zumal die Geschichte ansonsten schlicht gestrickt ist und in seiner Form beinahe ein wenig altbacken anmutet. Dazu gesellt sich nicht nur der harmlose Humor, sondern auch die leichtfüßige Stimmung, die man bei ähnlich gelagerten Pendants aus den 80ern häufiger ausmachen konnte. Die Spiellaune der Beteiligten trägt natürlich ebenfalls dazu bei.

Insofern erreicht Morel das Ziel, eine anspruchslose und dennoch kurzweilige Actionkomödie abzuliefern. Bis auf den etwas hakeligen Einstieg stimmt das Tempo, Auflockerungen kommen nicht zu kurz und obgleich die Action die ganz großen Schauwerte ausklammert, ist unterm Strich genügend Abwechslung gegeben. Den nimmt man mal so mit.
6,5 von 10

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