Doberkiller (1972)

Review

von Frank Trebbin

Der junge Timothy hat auf einer einsamen Insel zusammen mit seiner Frau ein Haus von einem verkrüppelten Vietnamveteranen zu Urlaubszwecken gemietet. Der Veteran verstrickt das junge Paar in ein grausames Psycho-Spiel, wobei Timothy, der sonst immer den unbeschwert lebenden Clown spielt (deshalb der Originaltitel), besonders erniedrigt wird. Eine Flucht scheint für Timothy und seine Gattin unmöglich, weil der Veteran zwei scharfe Dobermänner als Wachhunde einsetzt.

Diesen Film muß man unter der politischen Situation seines Produktionslandes zur Entstehungszeit sehen, um ihn zu verstehen. George Bloomfield geht es nämlich –trotz der Bemühung des Tier-Horror-Motivs durch den Einsatz der Dobermänner– mehr um das Aufeinanderprallen zweier total gegensätzlicher Lebenshaltungen. So könnte man diesen bizarren Psychothriller auch mit „Flower-Power-Hippies versus the Viet-Vet“ umschreiben. Das Drei-Personen-Insel-Kammerspiel wird getragen von der brillanten Leistung der disziplinierten Besetzung, wobei Alan Alda als psychopathischer Veteran besonders eindringlich spielt. Durch den eigenwilligen Inszenierungsstil George Bloomfields, der das Einfrieren der Handlung in Standbildern favorisiert, erhält auch die formale Ebene einen außergewöhnlichen Anstrich. Mit Alan Alda, Heath Lamberts, Blythe Danner, Eric Clavering u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin