Review

Softgamer werden ihren Spass am Jugendhorror haben!


Der immer wieder reaktivierende Videogameadaptionmarkt ist einfach nicht totzukriegen. Man versucht, die gewitzten Gamestorys auf Zelluloid umzusetzen. Meist mit eher mittelprächtigem Erfolg. Aber alles schliesslich Geschmackssache, wie man so schön sagt. Horrorschmiede Blumhouse übernahm schliesslich und Emma Tammi wurde auf den Regiestuhl gesetzt. Basierend auf die gleichnamige Videospielreihe die bereits 5 Teile umfasst.Trotz Nominierung für die Goldene Himbeere, trug der Film sich unter den besten 12 Videospielverfilmungen ein und konnte mit einem Einspielergebnis von rund 300 Millionen erhobenen Hauptes gehen.

Mike Schmidt, in den Tag hinein lebender Wachmann in einem Kaufhaus, hat das Sorgerecht für seine jüngere Schwester Abby, versucht sich um sie zu kümmern, wird aber immer wieder von seiner traumatischen Vergangenheit eingeholt, nachdem im Kindesalter sein kleiner Bruder beim Picknicken entführt wurde und nie mehr aufgefunden wurde. Als er nach einem gewalttätigem Vorfall in der Mall entlassen wird, bekommt er ein neues Jobangebot zugesteckt. Und zwar als Nachtwächter in einem heruntergekommenen Pizzarestaurant namens  Freddy Fazbear's Pizza . Kaum angekommen und die erste Schicht absolviert, mehren sich die seltsamen Zwischenfälle. Mike's Träume intensivieren sich und seine Tante Jane versucht mit allen Mitteln, das alleinige Sorgerecht für Abby zu erwirken. Und dann wären noch die netten Restaurantmaskottchen in Gestalt von tierischen Animatronicsfiguren, die ein Eigenleben zu entwickeln scheinen. Ein Alptraum beginnt.

Die Story und das ganze drumherum kommt einem ganz bekannt vor? Richtig erkannt...Der Film ähnelt der zuvor 2021 entstandenen Horrorkomödie "Willy's Wonderland" mit Nicolas Cage in der Hauptrolle. Nur so witzig wie im vorher genannten geht es seltener zu. Eher erinnert der Plot an eine Art Selbstfindungstrip des Hauptakteurs und gestaltet sich bis zur ersten Hälfte des Filmes, bevor es mal etwas zur Sache geht und die Story Fahrt aufnimmt. Davor lässt sich "Five Nights at Freddy's" nicht nehmen, eine nuancierte Gratwanderung zwischen Familientragödie und Melodram, Mysteriehorror und Thrillerelementen zu durchlaufen und das im gemässigten Ton. Die Schauspieler können das im Grossen und Ganzen glattbügeln, allen voran dem wieder durchgeknallten Matthew Lillard, der bereits schon in "Scream" überzeugend ablieferte. Im Ohr hängen bleiben dürfte der immer wieder durch die Tierband eingespielte Kultsong "Talking in your Sleep" von den Romantics, der von seiner Ohrwurmoriginalität nix eingebüsst hat. Leider muss man bei den 109 Minuten lang gedrehten Soft-Schocker gut aufpassen, das man den Faden nicht verliert, zumal letzten Endes trotzdem einige Fragen offen bleiben, die verschwommen aufgeklärt werden. Die Animatronics, die aus den Jim Henson Studios stammen, machen eine gute und düster- bedrohliche Figur. Trotz einigen verstörenden Szenen und einer bedrohlichen Atmosphäre und zum Teil nur angedeutenden Morden, kommt die Gameadaption ohne unnötige Härten aus, wollten die Macher doch jugendaffin bleiben. So sollte die Zielgruppe der jungen Gamer angesprochen werden. Auch wenn einige Längen aus dem Werkzeugkasten aufgebauscht wurden, ergibt sich doch ein spannender Horrorfilm für die Jugend mit einem doch genreidentischen Prolog mit "Saw"-technischer Finesse. Zum Ende werden alle Handlungselemente miteinander verwoben, mittelprächtig, zu "zufällig", wie gesagt mit einigen unglücklichen Einschüben, wie den imaginären Kindern, die sich zierende Polizistin und und und...

Im Grossen und Ganzen unterhaltsame und spannende Horrorkost mit Mysterie Anklängen und gruseligen aber auch makabren Szenen. Ein Schocker für jüngere Zielgruppe, teilweise verstörend und ohne grosse Ironie, aber einen tollen Song, der nostalgisch durchfegt wie das Setting. Daher:

6,5 /10


Ist die FSK:16 Freigabe gerechtfertigt? Trotz nur angedeuteter und kaum blutig ausfallender Mordszenen, ist die Freigabe vertretbar. Schon alleine wegen der Atmosphäre und dem Gruselfeeling schon passend!

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