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Wieder mal so ein trauriger Fall von kompletter Fehlvermarktung. Wenn ich mir das Cover angucke, dann darf ich wohl zu Recht einen Film erwarten, der an dämlichen Zitaten und noch dämlicheren Charakteren gewiss nicht krankt. Nein, hier erwarte ich SCARY MOVIE im Quadrat. Broken Lizard sind immerhin die Macher von SUPER TROOPERS, und was dieser Film von Niveau hält, dürfte bekannt sein. Nada.

Aber was muss ich erblicken? Einen lupenreinen Slasher! Im Ernst. Hier wird nicht mit Kunstblut gegeizt, Körperteile segeln großzügist durch die Gegend und auch die Inszenierung macht einem regulären Vertreter dieses Genres alle Ehre. Und der Humor, tja, der hält sich in was? Genau, in Grenzen. Von dem erwarteten Gagfeuerwerk keine Spur. Die gebrochene Eidechse hat wohl einige Jährchen unter einem Stein verpennt, wenn sie der Ansicht ist, das ein paar Gags zwischen dem Geblute eine Parodie ausmachen. Nein, denn liebe Leute, lasst euch sagen: SCREAM. Der hat eigentlich das Thema "Ironie und Slasher" eröffnet und gleichzeitig wieder beendet. Danach konnte man höchstens nur noch durch puren Slapstick einen draufsetzen, wie bei SCARY MOVIE geschehen. Und auch das war ja im Prinzip schon mal ein völlig sinnloser Ansatz. Naja, und da nun nach SCREAM kein Slasher, der was auf sich hält, ohne die obligate Ironiespritze daherkommt, verläuft CLUB MADs parodistischer Ansatz komplett im weissen Sand von Paradise Island. Denn da muss man schon mehr bieten als ein PacMan-Labyrinth...

Okay, aber halt als regulärer Slasher betrachtet steht dieser Film recht gut da. Es gibt die übliche aussichtslose Situation in schönem Setting, gegenseitiges Misstrauen und einen Mörder, der sogar nicht nur ein Motiv zum Töten hat, nein, es sind derer gleich zwei. Auch die Schauspieler machen ihre Sache gut, interessant zu sehen, wie sämtliche Mitglieder des Broken-Lizard-Teams gegen ihre Charaktere aus SUPER TROOPERS anspielen, Respekt. In dieser Truppe werden keine Stereotyp-Schauspieler herausgeformt, jeder darf und kann alles. Alles dürfen, das Stichwort für Bill Paxton, der hier scheinbar gleich morgens am Set für seine Rolle als Coconut Pete abgefüllt wurde. Er chargiert wie im Grundschultheater, aber lustig is´. Verkittet durch Blut und Silikon (jepp, hier hat es diverse Oben-ohne-Szenen, aber das nur am Rande, denn die sind dramaturgisch mal wieder soooo wichtig) ergibt sich also ein recht rundes Bild, das nur durch die eigene Erwartungshaltung diesem Streifen gegenüber angekratzt werden kann. Denn um es noch einmal klipp und klar zu sagen:

Dies ist keine Komödie mit Slasheranleihen, dies ist ein Slasher mit Komödienanleihen. Und damit nicht anders zu bewerten als Dutzende ähnlich gelagerter Filme. Ich wage zum Schluss mal die Behauptung, dass dieser Film, mit Schwerpunkt Slasher beworben, durchaus ein kleiner Kultstreifen hätte werden können. Aber nun wird er nur verwirrte "Das-war-ja-gar-nicht-lustig"-Reaktionen provozieren. Dumm gelaufen.

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