"Awful things happen in every apartment house." -
Mit "Rosemary's Baby" setzt Roman Polanski da an, wo er drei Jahre zuvor mit "Repulsion" aufgehört hat: Der Visualisierung des Ungreifbaren.
Obwohl weder "Rosemary's Baby" noch sein inoffizieller Vor- bzw. Nachfolger mit grafischer Gewaltdarstellung oder ähnlichem aufwarten, so hat sie sich die Mieter-Trilogie doch mehr die Huldigung als "Terror-Kino" verdient, als alle modernen Produktionen, die mit diesem Prädikat versehen worden sind: Polanski zieht seine Schreckensvisionen weniger aus dem okkulten Überbau, als vielmehr aus der Ohnmacht seiner Hauptfigur (göttlich: Mia Farrow) gegenüber der eigenen Umwelt, der Hilflosigkeit, in einem tiefschwarzen Netz der Verzweiflung gefangen zu sein - der Dämonisierung des Alltags.
Folgerichtig ist der Horror in "Rosemary's Baby" keiner, der sich durch Schocker manifestieren würde, sondern einer, der schleichend aber nachhaltig die Abgeklärtheit seines Publikums demontiert und Verstörung zurücklässt.
Wenigen Filme dieses Genres gelingt es, dass man sich nach ihrer Sichtung unwohl in seiner Haut und seiner Wohnung fühlt - Polanksi hat es gleich dreimal geschafft.
Großes und technisch einwandfreies Kino, welches man nicht gesehen haben sollte, sondern gesehen haben muss!