"Fake News - The Bloody Truth" (Deutschland 2023). Dieser Amateurfilm besteht aus verschiedenen Episoden, die im Rahmen einer fiktiven Nachrichtensendung vorgestellt werden.
Positiv sind die satten Farben, die sehr gute Bildqualität, die hervorragenden Lichtverhältnisse. Musik teilweise okay, teilweise etwas nervig schrill.
Die Schauspieler und Amateure sind sehr unterschiedlich. Einige spielen gut (darunter Marco Klammer, Thomas Goersch, Thomas Krecmar, Sabrina Arnds), andere mittelprächtig und wieder andere sehr schlecht. Die Mädels der ersten beiden Episoden spielen wirklich völlig unnatürlich und steif.
>Was dabei auch das alte Problem deutscher Amaterufilme ist: Es wird gar nicht versucht, den Leuten durch vernünftige Dialoge/Monologe eine Persönlichkeit zu geben. Es bleiben, wie bei so vielen anderen Amateurproduktionen, seelenlose Platzhalter - oft nur mit der Funktion gleich gekillt zu werden. Wie uninteressant so eine Gefahr für den Zuschauer ist, wenn er dort nur ein charakterlich weißes Blatt sieht, kann sich sicher jeder gut vorstellen. Gerade mal 20 % der Personen in diesem Film haben überhaupt irgendwelche Charaktereigenschaften.
Auch die Episoden sind naturgemäß nicht auf einem Niveau.
Die beiden ersten mit dem See-Monster und dem Werwolf sind mir zu einfallslos. Die Opfer werden immer alle gekillt und es gibt keine Gegenwehr. Vorhersagbar bis zum geht-nicht-mehr. Lobenswert aber, daß diese zu den ganz wenigen deutschen Amateurproduktionen gehören, wo ansatzweise "ernsthaft" getrickste Monster auftauchen. Das mit den Tentakeln ist ganz gut gemacht.
Die Menschenjagd-Episode ist am besten. Sie funktioniert, hat tüchtig Gegenwehr und ist eine Hommage an "Hard Target". Der dunkelhäutige Darsteller spielt auch gut.
Die Spanner-Episode ist soweit okay, allerdings ohne Pointe. (Besser wäre gewesen, wenn sich der Spanner und der Fan begegnen und gegenseitig killen)
Die Vampir-Episode ist okay. Durchaus brauchbar umgesetzt.
Die Zombie-Episode ist mir wieder zu primitiv.
Die letzte Episode um das Verschwinden der Asiatin ist kriminalistisch recht gut aufgezogen. Mein Freund Torsten Hampel spielt da ne größere Rolle akzeptabel.
Habe überhaupt viele vertraute Gesichter gesehen wie den sehr netten René Wiesner (Regisseur eines Kurzfilms auf meiner DVD "5 Kurzfilme - Von fein bis fies"), Maik Ude, Jochen Taubert, Rainer Czech, Markus Beyer und etliche andere.
Gerade bei den einfallslosen Episoden hätte es viel Positives hinzugefügt, wenn man am Ende ein "Großes Ganzes" aus dem Episoden geknüpft hätte, wo alle Figuren zusammen kommen. Da hätte dann das Tentakelmonster den Werwolf killen können, ein Vampir nen Zombie, usw.
Zur Einordnung:
Der Film ist drei Klassen besser als mißlungene Sachen wie "Moor-Monster" (Schulnote 6), "Exhibitionisten-Attacke" (Schulnote 6), er ist aber eine Klasse schlechter als "Abnormis" (Ude, Note 2-) und zwei Klassen hinter "Exitus Interruptus" (Bethmann, Note 2+).
Insgesamt eine ganz ordentliche Arbeit der Film mit viel Blut, harten Effekten, liebevollem Trash und für eine Amateurproduktion relativ wenig Langeweile. Im Vergleich mit professionellen Filmen wird es dann eine:
Schulnote 4+ (Tendenz zur 3-)
oder
5 / 10