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Die Verfilmung der gleichnamigen französischen Graphic Novel ist angeblich seit 20 Jahren ein „Passion Project“ Finchers. Dafür ist es erstaunlich, wie wenig Leidenschaft im Film spürbar ist. Obwohl: In seiner kühlen Präzision gleicht der Regisseur natürlich seinem Protagonisten, was Finchers Nähe zum Sujet erklären mag. 

Der Film ist in derselben unterkühlten, hochwertigen und slicken Art inszeniert wie nahezu alle David Fincher-Filme (und -Serien), doch er lässt das Besondere vermissen, das seine besseren Werke auszeichnet. THE KILLER gehört eher in einer Reihe mit Finchers soliden, aber mediokren Thrillern wie THE GIRL WITH THE DRAGON TATTOO, GONE GIRL und PANIC ROOM, sicher nicht zu seinen Meisterwerken. 

Sehenswert ist der Film dennoch, auch auf der großen Leinwand, denn auch ein mittelprächtiger Fincher ist ein Film fürs Kino. Und allein Michael Fassbender zwei Stunden zuzusehen (und zuzuhören – die Hauptfigur kommentiert aus dem Off als würde sie mit DEXTER konkurrieren), ist schon ein Vergnügen für sich. 

Die Story ist bewusst aufs Wesentliche reduziert, die Schlüsselfiguren bleiben namenlos und verschwinden hinter ihrer Stereotype: Der „Killer“ vermasselt einen Auftrag, wird selbst zur Zielscheibe und schlägt zurück. 

Sonderlich spektakulär ist das alles nicht, bemerkenswert ist höchstens die Zeit, die der Film sich nimmt, um Stakeouts, Yogaroutinen, Flugreisen, Autoanmietungen und andere Details des mörderischen Berufslebens abzubilden. 

Dass Fassbenders Profikiller sich dabei durch die komplette Discographie der „Smiths“ hört, ist anfangs cool, da in diesem Kontext selten gehört, kann nach einer Weile jedoch selbst eingefleischte Fans der Band nerven. 

In Erinnung bleibt ansonsten wenig, vielleicht eine heftige Kampfszene in der Mitte des Films als einzige wirkliche Actionsequenz und der Dialog mit Tilda Swintons „Expert“ kurz vor dem antiklimaktischen Ende des Films. 

Wirklich neu ist hier also nichts, aber wenn man sich schon zwei Stunden aus dem Leben eines Auftragsmörders erzählen lassen will, dann gerne von David Fincher.

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