Reporter besucht die Mitglieder der Rockgruppe KISS in ihrer Villa - und siehe da: Es gibt nicht nur jede Menge Playboy-Models und zerwühlte Betten, Paul Stanley hat eine wüste Müsli-Cola-Mischung zum Frühstück während Gene Simmons wie in einem Geisterschloss wohnt. Das Geheimnis um die axtförmige E-Gitarre wie ebenfalls gelüftet...
Humorige Rockumentary, die weitaus weniger freizügig daherkommt als sie vermarktet wird. Statt dessen wähnt man die beiden Spaßvögel aus "Wayne´s World" um die nächste Ecke, wurde "Kiss: Exposed" in seiner Machart allerdings erstaunlich konventionell in Szene gesetzt: Neben den obligatorischen Live-Mitschnitten gibt es mehrere Interviewpassagen, aber auch einpaar richtig hübsche Musikvideos der Band.
Der Hauptteil besteht jedoch aus den Comedy-Parts, in denen der Reporter durch die Villa stolpert, um auf Schritt und Tritt irgendwelchen Bikini-Girls über den Weg zu laufen. Dann endet alles in einer gemeinsame Aerobic-Stunde im Wohnzimmer, wobei sich die Qualität des Humors sehr in Grenzen hält. Schade: Wer Backstage-Orgien und exzessive Partys sehen will, der kann seine Hoffnung gleich wieder begraben, zumal "Kiss: Exposed" weitaus weniger wild ausfällt, als es der erste Anschein erweckt. Interessant allerdings, dass in dem ganzen Film fast nur Paul Stanley und Gene Simmons auftreten, während die anderen Bandmitglieder kaum auftauchen...
Fazit: Kiss (mal wieder) ungeschminkt. Trotz kleiner Schwächen ein bunter und netter Zeitsprung in die goldene Phase des Glam Rock. Etwas weniger handzahm hätte es aber schon sein dürfen. 6 von 10 Punkten.