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Zehnter Teil. Wow, 10 Teile. So wenig inhaltlicher Spielraum auf so viel Laufzeit, echte Kunst. Nein, das Gegenteil, einfach ein fader Kaugummi, unendlich in die Länge gezogen, von einem Stümper nach dem anderen, und immer wieder neu in den Mund gesteckt, auch wenn seit dem ersten Mal(!) längst kein Geschmack mehr vorhanden ist.
Nun gut, zum X-ten Teil also. Erstmal fällt die Optik auf, billiger TV-Look, fast schon frech, aufgrund sicherer Kinoauswertung und in Erwartung eines Millionenerfolgs. Will man nicht, weil man es nicht nötig hat, oder kann einfach nicht anders. Tobin Bell wirkt alt, sehr alt, nicht nur der gespielten Krankheit wegen, viele Teile der blutig gemolkenen Kuh wird das nicht mehr gut gehen. Apropos krank: nach kurzer Killer-Fantasie (vermutlich um das gore-geile Publikum bei Laune zu halten) bekommt der Zuschauer lange erstmal nichts in der Richtung, sondern so etwas wie Story, Drama Drama. Armer Massenmörder, jetzt ist natürlich alles bisher Vollzogene legitimiert. Man fragt sich wirklich welche Message, welche Moral hier transportiert werden so. Vermutlich nichts in der Richtung, ohne roten Faden und ethische Grundfeste entstanden, auf kommerzieller Basis, eine Fortsetzung nach der anderen. So etwas wie eine Hintergrund-Geschichte aus dem Ärmel, notwendiges Mittel zum Zweck. Nach circa einem Drittel geht es dann zur Sache, geschmacklos wie gehabt, sinnbefreit wie eh und je. Anschnallen, besser mit nüchternem Magen, die Fans der Reihe kommen definitiv auf den Geschmack. Bezüglich des roten Goldes des Formats "läuft" es gut, im Kontext auch wieder voller ähm interessanter Ideen und recht eindrucksvoll umgesetzt. Vermutlich deshalb die vielen Hurras nach den ersten Sichtungen. Und dann im Finale sogar ein bisschen kritischer Spiegel und Selbstironie, Hütchen ab. Trotzdem natürlich der Schema F Final Twist, ein Plan, der eigentlich nicht funktionieren kann und somit wenigstens die hilfreiche Gewissheit einen absurden Fantasy-Film gesehen zu haben.

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