Betrachtet man die Gesamtheit aller Jackie Chan Filme, so geht die Tendenz rasant nach oben. Kam es noch vor einigen Jahren zu echten Totalausfällen, so ist die Bilanz der Filme neueren Datums (90er Jahre und jünger) durchweg positiv; die Budgets wurden größer, die Produktionen aufwendiger und trotzdem blieb das einzigartige Jackie Chan Flair, begünstigt durch brilliante Stunts und meisterhafte Kampfchoreographien, erhalten. Leider Fällt "Under Control" hierbei völlig aus der Rolle.
Schon die Beschreibung der Story läßt erahnen, warum das so ist:
Der reiche Industrielle C. N. Chan (Jackie Chan) verliebt sich in das arme Mädchen aus der Provinz (Shu Qui). Bevor die beiden endlich zueinander finden, gilt es sowohl Chans ehemals besten Freund Nywah Lo (Emil Chau) und dessen Schlägertruppe, allen voran der mysteriöse Alan, aus dem Wege zu räumen, als auch verschiedene lebensphilosophische Dinge zu klären.
Jackie Chan in einer anspruchsvollen Liebesgeschichte? Richtig gelesen. Leider ist dieses Ansinnen vollkommen in die Hose gegangen, der Hongkonger Powerman passt einfach nicht in die Rolle des nachdenklichen Latin-Lovers. Genausogut hätte man John Wayne die Hauptrolle in einem Mickymaus-Film anbieten können.
Hoffentlich ist dieser untaugliche Versuch eines Imagewechsels nicht der Auftakt einer Serie ähnlicher Pseudo-Anspruch-Filme. Das Jackie Chan an dieser Rolle scheitern musste, liegt af der Hand. Zum einen hat er einfach nicht das Zeug zum Charackterdarsteller sondern taugt (natürlich neben seinem bewundernswerten Actiontalent) einzig und allein zum Slapstick-Komödianten. Zum anderen fällt es dem Zuschauer unglaublich schwer, sich Chan einmal in einer anderen Rolle als der des Hans-Dampf vorzustellen. Seit seinem Kurzauftritt im legendären "Enter the Dragon" (1973) hat er sich noch niemals anders präsentiert. Warum also jetzt?
Ein winziger Lichtblick sind die an sich guten Kampfsequenzen des Films. Doch auch hier traurige Kunde: Jackies Hauptgegner ist Brad Allen, ein 1,50-Meter-Mann von schätzungsweise 40 Kg Körpergewicht. Zugegeben, der Mann ist ein brillianter (!) Techniker. Leider wirkt er aufgrund seiner Körper"größe" einfach lächerlich.
Fazit:
Wirklich nur für hartgesottene Fans zu empfehlen.