Master and Commander - Bis ans Ende der Welt (2003)

Bis zu dem Zeitpunkt als ich den Film nun ansehen durfte, hatte ich noch nie von ihm gehört, und das obwohl er nur wenige Jahre alt ist, Russle Crowe die Hauptfigur mimt, und dazu noch 2 Oscars gewann.
Also muss doch sicherlich was an dem Streifen dran sein. Die Verfilmung eines Romans, den ich einst besaß aber nie laß.

Da geht es um Captain Jack Aubery der mit seinem Schiff, der "Surprise" gegen napoleonische Schiffe kämpfen muss.
Auf der hohen See hat er jedoch nicht immer Glück, und kann nur knapp dem überlegenen Angriff der französischen Flotte entkommen.

Und das ganze war so interessant, dass ich jetzt gar nicht mehr weiß, ob die am Ende noch gewonnen haben, da aber Jack und der andere fröhlich Musik gemacht haben, glaube ich war das ein Happy End.
Ganz ehrlich, der Film zog an mir vorbei wie eine kühle Sommerbrise. Zu keiner Sekunde bekam ich irgend eine Art von Einstieg, und nie wurde es auch wirklich interessant.
Die 133 Minuten zogen an mir vorbei als hätte ich aus dem Fenster geschaut, und die Autos beobachtet.
Dementsprechend wurde es also nie wirklich spannend, und wenn dann auch nur sehr kurz und geringfügig.
Szenen wie die, in der der kleine Junge seinen Arm abgeschnitten bekommt lassen zwar die Zehen zusammen ballen, war für mich aber völlig absurd. Mit einem Messer wird ganz fein ein Arm abgeschnitten? Und der Junge schreit nichtmal, sondern beißt nur die Zähne zusammen (auf das Beißholz)?

Und was soll dieser dämliche Nebenplot um Vögel und Insekten? Der Schiffsdoktor befasst sich mit Spezien aller Art und trifft auf seiner Reise immerwieder auf neue unentdeckte Arten, und studiert diese. Und das so ausführlich, dass ich mich zu Recht frage, was das denn nun mit der Bekämpfung der französischen Kriegsschiffe zu tun hat.
Langeweile und noch mehr Langeweile.

Immerhin kommen da aber noch die professionell inszenierten "Action-" szenen, die recht aufwendige Schiffsschlachten zeigen, in einer gewaltigen Bilderpracht, die das Geschehen vollkommen authentisch aussehen lassen.
Und das trifft eigentlich auf den gesamten Film zu, der wirklich glaubwürdige Kulissen und Kostüme zeigt.
Die talentierten Schauspieler geben dem 1805-Szenario dann noch den letzten nötigen Schliff, was dem Film aber letztlich auch nicht zu (zumindest bei mir) einem größeren Unterhaltungswert verhalf.
Russle Crowe, sowie der Rest spielen ja alle ganz gut, aber was nützt mir ein großartiges Schauspiel, wenn die Rollen von vornherein uninteressant sind?
Der Captain, der seine Seeschlachten gewinnen will, kann ja noch so glaubwürdig sein, ist aber letztlich als Filmfigur auch nichts besonderes.

Zum Vergleich:
Tom Hanks war als Forrest Gump spitze
Jean Reno als Killer Leon war auch genial
Jake Gyllenhaal hat mit Donnie Darko eine echt schräge Figur geschaffen
Selbst Schauspielamateure wie Arnold Schwarzenegger sind in Rollen wie der eines Terminators unvergleichlich
Chow Yun-Fat ist sowieso cool, in allem was er tut.
Christopher Lloyd als Doc Brown ist genauso interessant wie Michael J. Fox als Marty.
Johnny Depp als Captain Jack Sparrow braucht ja wohl keine weiteren Worte.
Und ja auch Russle Crowe war als Gladiator memorabel.
Aber dieser Captain in M&C war einfach nichts besonderes, nichts herausragendes, wie eben auch der Rest des Darsteller Ensembles.
Das Drehbuch hat einfach keine wirklich interessanten Szenen für die jeweiligen Charaktere hergegeben.
Was mir da auf die schnelle noch einfällt ist eben die Arm-ab Szene des kleinen Jungen, und der Idiot der eigentlich nur den Vogel treffen wollte, aber aus Versehen den Doc traf.

Ich will ja nicht unfair sein, und lobe professionelle Inszenierung des Filmes, sowie die authentische Darstellung des Jahres 1805, sowie den durchweg gut schauspielerischen Leistungen.
Aber es scheint von vornherein kein Film nach meinem Geschmack zu sein. Die Story wollte bei mir keine Aufmerksamkeit erregen, und dementsprechend waren sämtliche Dialoge langweilig; der Part mit den Vögeln und Käfern hätte sowieso wegbleiben können, und die Charaktere sind eben eher uninteressant.
Dabei begrüße ich Filmproduktionen, die sich abseits des Mainstreams halten (Donnie Darko), doch das hier ist wirklich nicht meine Art Film, der Unterhaltungswert war sehr gering, und daher mit Ach und Krach mal 4 Punkte