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Was wäre, wenn Robinson Crusoe auf seiner einsamen Insel nicht auf Freitag, sondern auf einen Menschenaffen gestoßen wäre? Oder King Kong sich keine weiße Frau, sondern eine dunkelhäutige Schönheit gekrallt hätte?

"Tanya´s Island" sieht sich ein wenig als die amerikanisch-kanadische Antwort auf "La Bete", ist in erster Linie jedoch ein Eifersuchtsdrama, bei dem ein Menschenaffe gegen einen hysterischen Liebhaber auf beschränktem Raum antreten muss. Schnell darf man sich fragen, wer eigentlich die größere Gefahr für die Dritte im Bunde darstellt? Nämlich die besagte Frau, wohl der Urzankapfel aller männlicher Rivalität, selbst wenn die Auseinandersetzung völlig grenzübergreifend Mensch gegen Tier passiert.

Besonders ab der zweiten Hälfte zieht Regisseur Alfred Sole deutlich die Zügel an, um ein packenendes Duell beider Kontrahenten zu präsentieren. Zuvor ist "Tanya´s Island" eine Art "Blaue Lagune" mit spirituellem Anstrich: Da geht es um verschollene Zivilisationen und vernebelte Tagträume während Fiktion und Realität immer mehr mit einander verschwimmen. Sole zauberte einige bemerkenswerte surreale bis spritistische Impressionen aufs Zelluloid, die dem Film fast schon künstlerische Impulse verleihen.

Auf der Gegenseite ist vor allem in der erste Hälfte leider etwas arg viel Zeitschinderei mit im Spiel. Von einem klassischen Horrorfilm würde ich auch nur bedingt sprechen, zumal von dem gut getricksten Menschenaffen lange keine wirkliche Bedrohung ausgeht. Dennoch weiß die ungewöhnliche Story zu gefallen, selbst wenn gewisse Untertöne einen provokativen Beigeschmack haben.

Fazit: Obskure Trashperle, die es lohnt, mal wieder ausgegraben zu werden. Sehr ordentliche Bananenstärke für einen Film der etwas anderen Art. Für die Fans des cineastischen Rand- und Nieschenkinos durchaus einen Blick wert.

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