Review

Super Dragon Punch Force 2


In einem totalitären Regime werden jedes Jahr die größten Feinde des herrschenden „Van der Koy“ Clans hingerichtet. Ein Junge, der das Massaker überlebt, wird von einem Schamanen (Yayan Ruhian, THE RAID 1+2, JOHN WICK 3) jahrelang für seinen Rachefeldzug ausgebildet. Gemeinsam mit zwei Widerstandskämpfern nimmt er es gegen die Familie und ihre Schergen auf. 

Klingt vertraut? Klar, solche Filme gibt es im Dutzend, die meisten verschwinden jedoch ohne großes Aufhebens im Streamingsumpf. BOY KILLS WORLD versucht sich durch drei Aspekte von der Masse der Durschnittsklopper abzuheben. 

Da wäre zum ersten sein Star, Bill Skarsgård. Der hat sich hierfür (und, wie praktisch, auch gleich für das fast parallel produzierte THE CROW Reboot) ordentlich in Form gebracht und hatte sichtlich ein intensives Martial Arts-Training. Doch Skarsgård ist halt ein Schlaks und sein Kampfstil nie sonderlich elegant, er erinnert eher an Segal als an van Damme. 

Zum zweiten hat man sich wohl auf die Fahnen geschrieben, in Sachen Ultrabrutalität mindestens mit den einschlägigen asiatischen Vorbilden à la THE RAID oder THE NIGHT COMES FOR US mitzuhalten. Das gelingt zum Teil und es gibt wirklich einige aberwitzige Verstümmelungen zu betrachten, die allerdings durch den übermäßigen und offensichtlichen Einsatz visueller Effekte deutlich weniger weh tun, als vielleicht beabsichtigt. Und wie cool man es heute noch findet, wenn zu beschwingter folkoristischer Musik zuhauf Menschen erschossen werden, muss jeder mit sich selbst ausmachen. 

Womit wir bei drittens wären: Denn schließlich gibt der Film auch noch alles, um sein komödiantisches Potenzial auszuspielen. Am interessantesten ist hier die Idee, dass „Boy“ taubstumm ist und deshalb einfach die markante Off-Stimme eines Beat em up-Videospiels verpasst bekommt. Darüber hinaus kann Boy, aufs Lippenlesen angewiesen, dem Geschehen nicht immer folgen, was zu netten Verwechslungen und imaginierten Sightgags führt. Hier war offensichtlich die DEADPOOL-Reihe Vorbild, wobei der Film dessen selbstreferenzielle Ebene leider nie erreicht. Irgendwann wird der Comedy-Aspekt sowieso über Bord geworfen, dafür nimmt sich der Film dann letztlich doch viel zu ernst. 

Fazit: Ein blutgetränktes „Comic Book Movie“, das streckenweise Spaß machen kann, auf Dauer jedoch ermüdet, vor allem, wenn der Film auf Biegen und Brechen versucht, witziger, brutaler und überzogener zu sein als seine Direct-to-DVD-Kollegen.

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