Review

Let Them Fight

„Boy Kills World“ zieht eine richtig rasante Show ab zwischen „Hardcore Henry“, „Equilibrium“ und „Kingsmen“ - über einen jungen Kämpfer und Rächer, der sich nach einem jahrelangen Training bei einem Schamanen im Wald aufmacht, die unmenschliche Führerin eines totalitäten Staates umzubringen, da diese seine Familie auf dem Gewissen hat…

Honest Retailer

Kurz hatte ich das Gefühl, dass „Boy Kills World“ ein wenig zu zusammengeklaut und möchtegern-cool wirken könnte. Seine Verweise an Comics, Videospiele und Actionfilme a la Verhoeven, sein „Honest Trailer“-Voiceover, seine Splattereien und überzogenen, teils auch unreifen Witzchen a la „Deadpool“, die einiges an Härte und Impact aufsaugen. Doch insgesamt muss ich sagen, dass das Teil dennoch eine echte Rakete geworden ist! Gewollte Geilheit hin oder her. Die Kampfchoreos sind stark, die Härte ist erbarmungslos, manches ist auch kein CGI und eher handgemacht, Skarsgard geht in seiner Rolle voll auf. Die Vorbilder von Wick über „Sin City“ oder „Cyberpunk 2077“ bis „The Raid“ sind eindeutig und unverblümt. Nicht nur durch Yayan Ruhian. Die Einzelteile werden ohne Frage nicht selbst erfunden, sondern eher zusammengewürfelt. Und dennoch funktioniert und fetzt das wie wenig Vergleichbares! Es ist näher an Videospielen a la „Streets of Rage“ oder „Contra“ als an der Realität oder einer ernstzunehmenden Rachefantasie. Aber es bockt einfach pausenlos und heftig. Ideales Warmup für Skarsgard als neue Krähe? Da bleibe ich skeptisch. The Cullingman. Hier kann jedenfalls kein Actionfan meckern. Flacher, simpler Adrenalinkick. Und vielleicht ein gutes Doppel mit dem etwas ernsthafteren „Monkey Man“ dieses Jahr. Richtig stylisch oder hübsch ist „Boy Kills World“ selten. Aber er geht doch dahin, wo es weh tut. Mehrfach. Redundant eventuell sogar. Und dennoch bin ich einfach froh, dass die Käsereibe nun doch noch genügend Benutzung gefunden hat… 

Fatality!!!

Fazit: rasante, brutale bis splattrige, selbstbewusste Schlachtplatte zwischen Racheepos, Videospiel, „Running Man“ und „The Raid“-Einflüssen. Nicht sehr hübsch, aber schön hart. Comichaft und blutrünstig. Lustig und locker. Vielleicht kann mir das sogar bei meinem „Kung Fury“-Fix Abhilfe schaffen. „Boy Kills World“ ist purer, überdrehter Actionwahnsinn. Bleibt nicht zu böse oder lang im Gedächtnis, macht aber Fun ohne Erbarmen. 

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