Mortal Kombat Legends: Cage Match (2023)

What Would Johnny Cage Do?

Um die Marke „Mortal Kombat“ mehr auszuschlachten und zu vergrößern, bringt Warner Bros. seit ein paar Jahren (ähnlich wie in ihrer DC-Superheldensparte) animierte und recht eigenständige Ableger zu einzelnen Figuren aus der Fightingsaga. In „Cage Match“ geht’s verständlicherweise um den „legendären“ Filmstar, Hedonisten und Kampfkönig Luke Cage, der verhindern muss, dass im Los Angeles der 80er ein dämonischer Kult sein Ziel erreicht, einen alten Todesgott auf die Menschenwelt loszulassen… 

80s-OverKILL

Ich bin weder der größte Kenner, Spieler oder Fan des Franchise - warum habe ich mir dennoch (gerne) „Cage Match“ angesehen? Weil er in seinen besten Momenten diese „Mortal Kombat“-Brutalität und -(Un)Reife mit den Vibes von damaligen Wochenendmorgencartoons verbindet. Von seiner 80s-Ästhetik ganz zu schweigen, die zieht bei mir eben immer noch. Oder zumindest geht sie mir selbst in diesem Ausmaß noch nicht auf die Nerven. Was durchaus etwas heißt, denn in „Cage Match“ steht diese absolut an vorderster Front. Hinzu kommt eine kompakte Laufzeit, ein Killersoundtrack mit selbstgedichtet-satirischen Pophits, eine exzellente (englische) Synchro und natürlich die ein oder andere Splatterei. Letzteres ist hier aber ganz klar nicht Hauptaugenmerk. Viel mehr geht’s um Luke Cage und dessen „Entwicklung“, um seinen Assistenten, der öfters den Tag rettet und eben diese wohligen Cartoongefühle zwischen Turtles, Thundercats und Batman, wo man sich damals sonntagmorgens in's Wohnzimmer gestohlen hat und stundenlang diese Serien glotzte, während alle anderen (Erwachsenen) schliefen und die Welt noch in Ordnung war. Und von diesen warmen Reminiszenzen hat „Cage Match“ für mich mehr gehabt als ich vorher gedacht hätte. Selbst wenn er insgesamt natürlich nichts neu erfindet oder zum Franchise beiträgt. 

Fazit: kurzweiliges und solide alleinstehendes Mortal Kombat-Spin-Off in Pastelltönen, mit Schulterpolstern, Augenzwinkern und Blutfontänen. Johnny Cage als arschigster Sympathieträger. Ein Sonntagmorgencartoon gepaart mit den gory Fightinggames. Bunt, bockfrech und brutal - selbst wenn da in Sachen Gedärms & Fatalities sicher noch mehr gegangen wäre.