Söldner-Chef Barney Ross und sein Team von "Expendables" vermasseln einen Einsatz in Libyen, bei dem es dem Terroristen Rahmat gelingt, mehrere Nuklear-Zünder in seinen Besitz zu bringen, mit denen er nun in der Lage ist, eine scharfe Atombombe in Russland hochgehen zu lassen und den Anschlag den USA in die Schuhe zu schieben. Lee Christmas, aufgrund der gescheiterten Mission in Ungnade gefallen, kann es nicht verknusen, dass der CIA-Honcho Marsh die restlichen "Expendables" nun unter Führung seiner zankigen Freundin Gina ohne ihn losschickt und reist seinen Kumpels heimlich nach Thailand hinterher, um zu verhindern, dass Rahmat seinen Plan in die Tat umsetzt und so den dritten Weltkrieg auslöst... Zugegeben, irgendwo hat man sich die damals laut gewordene Kritik an dem in Hinsicht auf ein PG-13-Rating produzierten und als zu harmlos empfundenen dritten Teil schon zu Herzen genommen und fährt neun Jahre später nun bei "The Expendables 4" (oder auch ganz hip "Expend4bles") wieder die volle Ladung CGI-Blutgespritze auf... aber das macht diesen Neu-Einstieg in die Reihe leider nicht zu einem besseren Film, ganz im Gegenteil. Daran, dass bereits in den Vorgängern so manche Explosion und so ziemlich alles an aufgefahrenem Kriegsgerät in Form von Panzern und Hubschraubern flach am PC gerendert wurde - was eigentlich völlig konträr zu dem Grundgedanken eines handgemachten 80s-Action-Revivals steht - konnte man sich ja irgendwie arrangieren, aber dieser vorliegende vierte Teil sieht mit seinen immerzu durchschaubaren Green Screen-Hintergründen und den wirklich nicht berauschenden VFX nun nicht mal mehr nach "großem" Kino aus, sondern wirkt eher wie ein billiges Direct-to-DVD-Filmchen. Da ist man doch bass erstaunt, wie wenig schieres Spektakel sich aus einem kolportierten 100 Millionen-Dollar-Budget pressen lässt, zumal ja wirklich kein Remmidemmi-Set-Piece hier ähnlich erinnerungswürdig geraten ist, wie die finale Flughafen-Schießerei aus Teil 2... auch wenn sich "Expend4bles" in dem Bereich eigentlich nicht lumpen lässt und gefühlt bereits nach der Hälfte der Laufzeit in den Showdown startet. Schade, aber irgendwie hat man den Eindruck, dass die Luft aus der banalen Söldnerfilm-Masche trotz Drehbuch-Verwicklungen und schlappen Twists und Wendungen auf der Handlungs-Ebene (welche Ebene?!?) nun doch endgültig raus ist. Das muss Sylvester Stallone, beim ersten Film schon ziemlich rüstig, nun aber mal so richtig ALT, auch so gesehen haben, weswegen er hier zu Beginn in Hinblick auf potenzielle zukünftige Fortsetzungen 'ne Staffel-Übergabe an Jason Statham andeutet und den Rest des Streifens dann auch mal komplett aussetzt... oder vielleicht hatte er auch nur keinen Bock, sich den hier komplett zu geben, wer weiß? Auffälligerweise ist die "Expendables"-Franchise mittlerweile ihrem eigenen Credo, alten Genre-Ikonen nochmal 'nen satten Leinwand-Auftritt zu spendieren, untreu geworden, obwohl das doch das größte Pfund ist, mit dem die Vorgänger wuchern konnten. So hat man es nun beim vierten Anlauf immer noch nicht geschafft "American Fighter" Michael Dudikoff nochmal aus der Versenkung zu holen, während ich persönlich einen Andy Garcia trotz "The Untouchables" beim besten Willen nicht als Action-Star auf dem Schirm hatte und ich auch ganz schön Gehirn-Akrobatik betreiben muss, um Megan Fox als taffe Söldner-Braut zu kaufen. Da können die etwas namhafteren Neuzugänge Iko Uwais und Tony Jaa, die sich noch nicht im Renten-Alter befinden, zumindest punktuell noch mit ihrem Martial Arts-Können beeindrucken, aber die beiden haben zugegebenermaßen schon weitaus sehenswertere Streifen abgeliefert. Tja, schade irgendwie... mit dem ersten und besten "Expendables" hatte Stallone 2010 ja nochmal ein rustikales Action-Ausrufezeichen gesetzt und bestimmt nicht nur mich komplett abgeholt, "Expend4bles" gehört nun aber - leider! - tatsächlich zum alten Eisen...
5/10