Die auf Cyberkriminalität spezialisierte Kriminalkommissarin Laura ist nach einer Geburtsdepression für lange Zeit vom Dienst suspendiert. Als aber ein sadistischer Serienmörder Jagd auf Frauen macht, die in der Vergangenheit ihre ungeborenen Kinder abgetrieben haben, wird sie in den Dienst zurückgeholt. Zusammen mit ihrem neuen Partner Jesper übernimmt sie nicht nur den schockierendsten Kriminalfall des Landes, sondern gerät selbst ins Visier des Killers...
Filme aus dem hohen Norden haben in den letzten 20 Jahren wahnsinnige Popularität bekommen. Den Anfang bildete hierbei wohl die STIEG LARSSON Trilogie. Dann folgten DIE BRÜCKE oder auch die Filme des Sonderdezernat Q. Man schätzt die kühle Stimmung die in den Produktionen vorherrscht, meist weit entfernt vom amerikanischen Hochglanzkino. ANGEL MAKER ist ein weiterer Film aus dieser Kategorie.
Die bekannte schwedische Schauspielerin Julie Olgaard, präsentiert uns hier eine weitere Regiearbeit, welche über weitere Strecken durchaus als gelungen bezeichnet werden kann. Hier und da gibt es mal eine Länge, die aber auch die Story bedingt, da hier auf die Probleme der Hauptdarstellerin (ebenfalls gespielt von Olgaard) eingegangen wird und man doch eine recht gute Charakterzeichnung präsentiert bekommt.
Gegen Ende geht es aber dann doch ziemlich zur Sache, denn nachdem der Film eigentlich schon auf den Abspann zuläuft, gibt es eine höchst überraschende Wende, die allerdings nicht zwingend logisch ist. Leider kann ich dazu nichts näher erläutern, weil die Spoilerrufe dann wieder laut werden würden. Auf jeden Fall sind die letzte 10 Minuten viel krasser als der Rest des Streifens, da man zwischendurch vieles nur andeutet und auf explizite Gewaltdarstellungen verzichtet.
Nun haben wir die Geschichte über Serienkiller mit einem religiösen Hintergrund schon oft gesehen und spätestens seit SIEBEN gibt es nicht mehr allzu viel neues zu berichten. Aus dem hohen Norden jedoch sind mir auf Anhieb keine Filme mit dieser Thematik bekannt. Man kann mich gerne korrigieren.
So bekommt man hier unter dem Strich eine Mischung aus Drama und Thriller geboten, besetzt mit ordentlichen Hauptdarstellern. Das Ende ist zwar nicht zwingend logisch, aber dann doch überraschend. Insgesamt ein recht sicherer Tipp für Filmfreunde, die gerne Streifen aus dem hohen Norden sehen.