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Ach, wäre der Inhalt doch nur ansatzweise so reißerisch wie sein Titel, doch statt knallharter Baseball-Action serviert uns diese Manga-Verfilmung debilen Trash unterster Kajüte.

Denn wie dort der Sport hier ohne jegliche Regeln betrieben wird, so setzt er sich letztlich auch zusammen: Ohne roten Faden und einer Menge Klamauk geben sich die Japaner mal wieder alle Mühe, komplett aus dem Rahmen zu fallen.



Als der Off-Sprecher gleich zu Beginn erklärt, was es mit dem Baseball der Zukunft auf sich hat, keimt zunächst Hoffnung auf, - es muss ja nicht sonderlich sportlich zugehen, recht derbe und blutig darf es gerne werden und den Helden Jubeh führt man ja bereits ordnungsgemäß ein, indem er einen Schwächling gegen eine Reihe Bösewichte verteidigt.

Die Guten sind im Team der Seido-Schule, die Bösen bilden die Gedo-Mannschaft, die aus Zombies, Mutanten und anderen Missgestalten besteht, also noch kein Grund zur Beunruhigung.

Doch spätestens, als Jubeh mit einer kitschigen Gesangseinlage über seinen toten Vater berichtet, ist die Laufrichtung vorgegeben: Alles was auch nur ansatzweise schräg und albern ist, unter einen Hut zu bringen.



So gibt sich das Treiben zu keiner Zeit sportlich oder bindet gar Baseball ein, nein, hier sind eine Menge Zabel, Eumel und Spinner unterwegs.

So rennt eine Mutter permanent mit Vorschlaghammer durch die Wohnung, um ihren Sohn vom Sport fernzuhalten, der Held verschwindet ohne sichtlichen Grund im Knast und muss erst ausbrechen und nebenher füttert man die Zuschauer mit Running Gags wie drei krumme Cheerleader, einer kreischenden Schülerin neben dem Direktor und einem zahnlosen Zuschauer mit Hund.

Zugegeben, das eine oder andere Schmunzeln entsteht unweigerlich, sobald die Situation völlig grotesk wird, beispielsweise nach einer Versöhnungsszene, wonach plötzlich viele Leute drumherum auftauchen und applaudieren.



Nur leider fehlt dem Ganzen die Action, der Blutgehalt und die Konsequenz, hin und wieder unter die Gürtellinie zu gehen, denn bis auf ein paar Leichenteile aus Plastik und einigen „Verwundeten“ bringt man es nicht zustande, auch mal derber zuzulangen, auch wenn einige Figuren meterweit durch die Luft fliegen oder geschleudert werden.

Stattdessen serviert man furchtbare Theatralik, gepaart mit Grimassenschneidern und gegen Ende triefenden Kitsch, der zwar ins Gesamtbild passt, aber jede Spur einer finalen dramaturgischen Steigerung vermissen lässt.



Für eingefleischte Trash-Fans könnte diese absurde Mischung eventuell unterhaltsam ausfallen, da sollten jedoch im Vorfeld oder zumindest währenddessen einige Fläschchen Bier geleert werden.

Für alle anderen dürfte es eher eine Farce werden, denn Totgeglaubte, die als Roboter aufs Spielfeld zurückkehren und tote Väter, die noch ein paar weise Ratschläge ausgeben, sind gewiss nicht jedermanns Sache.

Wer völlig abgedrehten, comichaften und maßlos plumpen Klamauk mag, könnte einen Blick riskieren, alle anderen sollten es definitiv lassen.

4 von 10

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