Review

Ich mag Kampfsportfilme, angefangen mit Bloodsport, den 80er,90er-Jahre Kloppern bis hin zu den modernen Highlights wie The Raid, IP-Man, Ong Bak oder auch The night comes for us.

So ganz in die Schiene will Farang gar nicht, obwohl er sich vielen Elementen aus dem Genre bedient, fügt aber auch nichts neues hinzu.

Das ganze Vorgeplänkel ist zu lang geraten und birgt weder Spannung, kaum Action und eine eintönige Figurenzeichnung. Der Prolog in Frankreich ist total unnötig und den hätte man sich sparen können. Selbst ein hölzerner van Damme in Leon schafft da mehr Emotion im Publikum hervorzurufen als diese eindimensionalen Figuren.

Nun gut, deswegen schaut man den Film ja eh nicht, kommen wir zu den Fights, können diese überzeugen?

Kurz und knapp, ja, aber dafür viel zu rar gesät. Mal abgesehen von dem bisschen Thaiboxen am Anfang, kommt im zweiten Drittel eine etwas "längere" Fightszene in einer Hotelanlage. Dieser würde ich 6 von 10 Fightpunkten geben, die Choreo ist in Ordnung, die Brutalität normal für die Fights, bis auf eine Shot-Gun-Szene.

Der Finale Endkampf  hat auch eine längere Szene und beinhaltet das Herzstück des Films, den Fight im Fahrstuhl (8 von 10 Fightpunkten). Absolutes Highlight des Films, mit kurzen brutalen überladenen Effekten, die dann teilweise auch schon die Welt zwischen Kampf(sport) Film und Comic vermischen lässt. Trotzdem kommt hier Spannung auf und man sieht neue Abläufe in der Choreo. Bei John Wick z.B. ist alles irgendwie repetitiv und null spannungsteigernd im Kampfverlauf. Ok, der Regisseur kommt auch aus dem Horror-Genre mit ordentlichen Effekten, der Grat wurde gerade noch so gewahrt, die Dosis passt noch in das Genre.

Aber lohnt sich der Film? Ja, wegen den Fights, der Rest drumherum ist 08/15, einfach durchstehen. Keine Ahnung wie der Film dann daheim wirkt, im Kino ist es ja immer eine Nummer besser. Als Genre-Fan kann man ihn sich im Kino anschauen, aber eine Perle ist er nicht und wird bestimmt auch bald in Vergessenheit geraten, dass sich der Status Quo in puncto Choreo,Kamera,Brutalität und Realismus eh immer weiterentwickelt und meine beschrieben Highlights bald nur noch Standard sind - wer bitte findet denn heute noch American Fighter hätte ne gute Choreo, selbst Bruce Lee Filme setzen im Bereich ordentlich staub an.


5 von 10 Punkten, da über die gesamte Distanz die Action zu mager ist und eigentlich nur am Ende überzeugt. Schade.


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